Iran rüstet atomar auf
Tausende neue Zentrifugen geplant

Der Iran plant laut einem IAEA-Bericht die Installation von 6000 neuen Zentrifugen zur Urananreicherung. Der Ausbau soll in den Anlagen Fordo und Natans stattfinden.
Publiziert: 08:34 Uhr
|
Aktualisiert: 09:33 Uhr
Der Iran rüstet nuklear auf. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Iran plant Installation Tausender neuer Zentrifugen zur Urananreicherung laut IAEA-Bericht
  • Teheran kündigt Schritt als Reaktion auf IAEA-Resolution an
  • Etwa 6000 Zentrifugen sollen an Standorten in Fordo und Natans betrieben werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
sda-logo_g.jpeg
SDASchweizerische Depeschenagentur

Der Iran plant einem Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zufolge die Installation Tausender neuer Zentrifugen zur Urananreicherung. Der Iran habe die IAEA darüber informiert, dass das Land beabsichtige, etwa 6000 Zentrifugen an seinen Standorten in Fordo und Natans zu betreiben, hiess es in dem Bericht, den die Nachrichtenagentur AFP am Freitag einsehen konnte. Teheran hatte den Schritt zuvor als Reaktion auf eine Resolution der IAEA angekündigt. 

Mit den Zentrifugen soll Uran demnach auf bis zu fünf Prozent angereichert werden, was über der im internationalen Atomabkommen von 2015 festgelegten Grenze von 3,67 Prozent liegt. Die in der vergangenen Woche von Deutschland, Frankreich, Grossbritannien und den USA gemeinsam eingebrachte Resolution hatte den Druck auf den Iran hinsichtlich seines Atomprogramms erhöht. Die iranische Atomenergiebehörde kündigte daraufhin die Inbetriebnahme von «neuen fortschrittlichen Zentrifugen» an.

Trump kündigte Abkommen auf

Am Freitag sind in Genf Gespräche zwischen Vertretern des Iran, Deutschlands, Frankreichs und Grossbritanniens über das iranische Atomprogramm geplant. Über das Treffen war im Vorfeld wenig bekannt, für den Iran sollte der Stellvertreter von Aussenminister Abbas Araghtschi (61), Madschid Tacht-Rawantchi, daran teilnehmen.

Der Iran hatte 2015 mit den USA, China, Russland, Frankreich, Grossbritannien und Deutschland ein Abkommen zur Einschränkung seines Atomprogramms geschlossen. Es sollte verhindern, dass Teheran Atomwaffen entwickelt. Die USA hatten aber das Abkommen 2018 während der Präsidentschaft von Donald Trump (78) einseitig aufgekündigt und die Sanktionen gegen Teheran wieder eingeführt, woraufhin der Iran sich schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen hielt.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?