Die irakischen Truppen ziehen die Schlinge um die IS-Krieger in Mossul immer enger zu. Inzwischen haben sie die Versorgung der Dschihadisten gekappt. Bereits konnten die meisten Dörfer rund um die Millionenstadt zurückerobert werden. Zurzeit tobt die Schlacht in den Strassen der Grossstadt.
Die Islamisten müssen ganze Waffenarsenale zurücklassen, um vor den heranrückenden irakischen Soldaten fliehen zu können. Immer wieder stösst die Armee auf Raketen und Bomben. Sogar Giftgas und ein präpariertes Fahrzeug, das für einen Anschlag eingesetzt werden könnte, wurden gefunden.
Daneben fand die irakische Armee auch einen grossen Bohrer. Er sieht aus wie der kleine Bruder der gigantischen Tunnelbohrmaschinen «Gabi», «Sissi» und «Heidi», die beim Bau des Gotthardtunnels eingesetzt worden waren.
Der IS hat den Bohrer ebenfalls für den Bau von Tunnels verwendet. Mossul ist durchlöchert mit unterirdischen Gängen, die den Dschihadisten als Verstecke und Verbindungswege dienen. Zivilisten, welche die Stadt verlassen konnten, berichten, dass jede Strasse über einen geheimen Zugang zu den Katakomben verfüge.
Beim Sturm auf die IS-Hochburg Mossul sind nach Angaben der irakischen Armee im Osten der Stadt fast 1000 Kämpfer der Terrormiliz getötet worden. Um zu vermeiden, dass Zivilisten zu Schaden kommen, setzt die irakische Armee keine Panzer und schwere Waffen mehr ein.
Es wird vermutet, dass noch etwa eine Million Einwohner in der grössten Stadt des Nordiraks leben. Ihre Rückeroberung gilt für die Niederschlagung des IS als entscheidend.
Armeekommandanten rechnen damit, dass sich der Kampf noch Monate hinziehen wird. Die Offensive begann vor sechs Wochen und wird von einem US-geführten Bündnis aus der Luft unterstützt. (gf)