Erstmals nahmen nach einem Aufruf des einflussreichen schiitischen Geistlichen Moktada al-Sadr auch dessen Anhänger an dem Protestmarsch teil.
Nach wochenlangen Protesten hatte Ministerpräsident Haider al-Abadi vor zwei Wochen ein Reformpaket zum Kampf gegen die Korruption und zur Verschlankung der Verwaltung vorgelegt, das vom Parlament einstimmig angenommen wurde. Ein Drittel der Kabinettsposten wurde gestrichen.
Am Freitag ordnete Al-Abadi an, Strassen in Bagdad und anderen Städten wieder zugänglich zu machen, die auf Geheiss einflussreicher Politiker für die Öffentlichkeit geschlossen worden waren. Ausserdem verfügte er, dass Vermietungen und Verkäufe staatlicher Gebäude überprüft werden sollten. Unrechtmässig erworbene Immobilien sollen demnach an den Staat zurückgegeben werden. Dies dürfte auch politischen Entscheidungsträgern missfallen, die auf dubiosen Wegen an Immobilien gelangt waren.