«Es ist besonders wichtig, die Gesundheitseinrichtungen und deren Personal zu schützen», teilte das IKRK am Montagabend mit. Das Rote Kreuz stehe bereit, den bis zu einer Million Flüchtlingen in den nächsten Tagen und Wochen beizustehen. Alle Konflikt-Parteien müssten ihr Möglichstes tun, um sicherzugehen, dass ihre Ziele rein militärischer Natur seien. Allen Bewohnern, die aus der Stadt fliehen wollten, sollte ein sicherer Korridor zur Verfügung stehen.
Amnesty International warnte vor schweren Menschenrechtsverletzungen gegen Flüchtlinge aus Mossul. Tausende Zivilisten, die bereits aus Gebieten unter Kontrolle der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) fliehen konnten, seien Opfer von Folter, willkürlicher Inhaftierung, Verschwindenlassen und aussergerichtlichen Hinrichtungen geworden, heisst es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation.
Der Bericht basiert nach Angaben von Amnesty auf Gesprächen mit mehr als 470 ehemaligen Gefangenen, Augenzeugen sowie Verwandten von Personen, die inhaftiert oder getötet wurden. Auch Beamte, Aktivisten, Mitarbeiter von Hilfsorganisationen sowie andere Beteiligte wurden interviewt.
«Nachdem sie den Schrecken des Krieges und der Tyrannei des IS entkommen sind, drohen sunnitischen Arabern im Irak brutale Vergeltungsschläge durch (vornehmlich schiitische) Milizen und Regierungstruppen. Sie werden für die Verbrechen des IS bestraft», sagte Philip Luther, Experte für die Region Naher Osten und Nordafrika bei Amnesty International.
«Im Kampf um Mossul müssen die irakischen Behörden sicherstellen, dass solche schweren Menschenrechtsverstösse verhindert werden. Die Staaten, die den Militäreinsatz gegen den IS im Irak unterstützen, müssen zeigen, dass sie solche Verstösse nicht länger dulden», sagte Luther.
Ein Militärbündnis unter Führung der irakischen Armee hat am Montag eine Offensive auf die nordirakische Stadt begonnen, um die IS-Kämpfer aus ihrem wichtigsten Stützpunkt zu vertreiben.