39 weitere wurden nach Spitalangaben verletzt, als der Attentäter eine Autobombe zündete. Zahlreiche Läden standen in Flammen oder stürzten durch die Wucht der Explosion ein. Beim zweiten Anschlag im Osten Bagdads wurden sechs Menschen getötet und 16 weitere verletzt.
Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, ein Soldat am Eingang des Dschamila-Marktes habe das Feuer eröffnet, als er ein verdächtiges Fahrzeug entdeckt habe. Der Selbstmordattentäter habe die Autobombe jedoch zünden können. Der Soldat sei verletzt worden.
Der Dschamila-Markt ist der wichtigste Gemüsegrossmarkt in Bagdad und liegt im überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteil Sadr City, der schon mehrfach Zielscheibe der sunnitischen Terrormiliz IS war.
Nach Angaben eines Spitalsprechers befand sich unter den Toten vom Grossmarkt offenbar ein zweiter mutmasslicher Selbstmordattentäter. Auf der Suche nach Ausweispapieren habe ein Spitalmitarbeiter eine Leiche ohne Kopf durchsucht und dabei versehentlich einen kleinen Sprengsatz gezündet. Die Explosion habe eine Tür der Leichenhalle aus den Angeln gehoben, er selbst sei aber nicht verletzt worden. Der Tote habe einen Sprengstoffgürtel getragen.
Die IS-Miliz veröffentlichte im Internet eine Erklärung, wonach der Anschlag Angehörigen der schiitischen Bevölkerungsmehrheit galt. Der darin genannte Kampfname des Attentäters lässt darauf schliessen, dass es sich um einen Iraker handelte.
Im östlichen Stadtteil Baladijat wurden mindestens sechs Menschen getötet, als ein Selbstmordattentäter einen Sprengsatz auf einem Markt zündete. 16 weitere wurden verletzt, wie Behördenvertreter sagten. Zunächst war von einem Toten die Rede gewesen. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Doch trug die Tat die Handschrift des IS.
Der letzte schwere Anschlag in Bagdad war am 2. Januar ebenfalls in Sadr City verübt worden. 35 Menschen starben, als sich der Täter an einer Kreuzung inmitten einer Gruppe von Tagelöhnern in die Luft sprengte. An diesem Tag hatte der französische Präsident François Hollande der irakischen Hauptstadt einen Besuch abgestattet.
Nach einer Phase relativer Ruhe wird die irakische Hauptstadt wieder häufiger von Anschlägen erschüttert. Die Gewalt nahm seit Mitte Oktober mit dem Beginn einer Offensive irakischer Regierungstruppen auf die Stadt Mossul zu, der letzten verbliebenen irakischen Hochburg des IS. Opfer der Anschläge sind häufig schiitische Muslime, die den sunnitischen IS-Kämpfern verhasst sind.
Die irakischen Truppen nahmen bereits mehrere östliche Stadtteile von Mossul ein, wie ein Sprecher der Anti-Terror-Einheiten am Samstag mitteilte. Am Sonntag erreichten einige Einheiten erstmals das Ostufer des Tigris. Der westliche Teil von Mossul ist kleiner, aber dichter besiedelt. Er ist derzeit noch voll unter Kontrolle des IS.