Durchhalteparolen im Kalifat
IS-Chef: «Greift die Türkei an!»

Der Führer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat seine Kämpfer in der irakischen Stadt Mossul offenbar zum Widerstand gegen die anrückenden Regierungstruppen aufgerufen. Zudem ermunterte Abu Bakr al-Baghdadi die IS-Anhänger zu Angriffen auf die Türkei.
Publiziert: 03.11.2016 um 06:12 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 19:10 Uhr
Hat sich offenbar wieder einmal öffentlich an seine Anhänger gewandt: IS-Chef Abu Bakr al-Bagdadi äussert sich in einer Audiobotschaft. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP Militant video/UNCREDITED

Das IS-nahe Nachrichtenportal al-Furkan veröffentlichte in der Nacht auf Donnerstag eine Audiobotschaft, die es dem IS-Chef zuschrieb. «Zieht euch nicht zurück!», befiehlt der Sprecher des Durchhalteappells. «Mit Ehre standzuhalten ist tausend Mal einfacher als ein Rückzug in Schande», sagte er weiter. «Hütet Euch vor jeglicher Schwäche im Angesicht des Feindes!»

Weiter rief er die IS-Anhänger zu Angriffen auf die Türkei auf. In der Aufzeichnung werden die al-Baghdadis Gefolgsleute angehalten, in das Land am Bosporus einzufallen. Ausserdem sollten sie nach seinem Willen in Saudi-Arabien weiter Anschläge verüben. Mit Blick auf die Schlacht um Mossul zeigte er sich siegessicher.

Lange war er still

Seit mehr als einem Jahr hatte es keine Audiobotschaft mehr gegeben, die al-Baghdadi zugeschrieben worden war. Die Echtheit der 31 Minuten dauernden Aufnahmen konnte zunächst nicht bestätigt werden. Wo sich der IS-Chef aufhält, ist unklar.

Im Juni 2014, kurz nach der Eroberung Mossuls durch den IS, hatte al-Baghdadi dort in einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte das «Kalifat» des IS in Teilen des Irak und Syriens aufgerufen. Das Herrschaftsgebiet des «Kalifats» ist zuletzt aber erheblich geschrumpft.

Zehntausende irakische Soldaten und kurdische Peschmerga-Kämpfer versuchen seit gut zwei Wochen, Mossul aus der Gewalt der IS-Miliz zu befreien. Die Türkei verlegte Panzer an die irakische Grenze. Im Osten von Mossul war es irakischen Eliteeinheiten am Dienstag erstmals gelungen, auf das Stadtgebiet vorzudringen. (SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden