Wikileaks enthüllt neue Dokumente
CIA spioniert iPhones, Android-Geräte & Co. aus

Die Enthüllungsplattform Wikileaks hat tausende Dokumente veröffentlicht, die von dem US-Geheimdienst CIA stammen sollen. Das unter dem Titel «Vault 7» publizierte Material gibt Einblick über mutmassliche Cyber-Spionagepraxis der CIA.
Publiziert: 08.03.2017 um 00:53 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:55 Uhr
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Die CIA-Strategien, mit Hilfe von Cyber-Waffen an Informationen zu gelangen, sind laut Wikileaks mehr als gefährlich. Gerät eine solche Waffe in die falschen Hände, könne sie jederzeit gegen Dritte eingesetzt und missbraucht werden. «In der Entwicklung von Cyber-Waffen liegt ein extremes Risiko der Weiterverbreitung», sagt Wikileaks-Gründer Julian Assange.
Foto: AFP

Ausserdem werden in den Dokumenten Schwachstellen von Smartphones, Computern und Elektronikgeräten beschrieben sowie Hacker-Werkzeuge vorgestellt. Laut einer Pressemitteilung von Wikileaks soll der Geheimdienst auch Überwachungen vom US-Generalkonsulat in der deutschen Stadt Frankfurt durchgeführt haben. Zunächst hatte «Spiegel Online» über den Fall berichtet.

iPhones & Co. werden ausspioniert

Zum Hacking-Arsenal des CIA gehören laut Wikileaks Malware, Viren und Trojaner. Demnach können etwa iPhones, Android-Geräte oder Windows-Rechner ausspioniert werden. Zudem soll über eine spezielle Software ein bestimmtes Fernsehgeräte-Modell von Samsung in eine Wanze verwandelt worden sein.

Mitarbeiter werden geschützt

Wikileaks hat seine Informationen von anonymen Quellen bezogen. Wie die «Washington post» berichtet, soll es sich um 9000 gestohlene Daten handeln. Erstmals hat die Enthüllungsplattform Dokumente vor Veröffentlichung bearbeitet und etwa Namen von CIA-Mitarbeitern oder andere Daten geschwärzt.

Die Plattform hatte bereits Hunderttausende vertrauliche Aufzeichnungen aus den Kriegen im Irak und in Afghanistan im Jahr 2010 und ebenfalls Hunderttausende diplomatischer Depeschen 2010 und 2011 verbreitet.

Was darf die CIA?

Die CIA schweigt - wie immer in solchen Fällen - öffentlich zu den Dokumenten. Man wollen die Echtheit der Dokumente nicht kommentieren, heisst es. Ein langjähriger externer Geheimdienstmitarbeiter berichtet, die Mitarbeiter am CIA-Sitz in Virginia und beim Nachrichtendienst NSA in Maryland seien wütend. «Die Leute auf beiden Seiten des Flusses rasen vor Wut», sagt er.

Laut Wikileaks stammen die Informationen aus einer anonymen Quelle. Deren Ziel sei es, mit der Veröffentlichung eine öffentliche Diskussion über die Frage zu entfachen, ob die CIA ihre Kompetenzen überschreite. (meg/SDA)

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