Internet-Verbot nach Posts zu Skripal und Puigdemont
Assange kassiert Twitter-Sperre

Mit seinen Äusserungen zum aktuellen Weltgeschehen gefährde Julian Assange die diplomatischen Beziehungen von Asyl-Gastgeber Ecuador. Deshalb wird dem Whistleblower jetzt das Internet abgestellt.
Publiziert: 29.03.2018 um 03:36 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 23:45 Uhr
Julian Assange sprach auf dem Balkon der ecuadorianischen Botschaft in London am 19. Mai 2017 mit der Presse.
Foto: FACUNDO ARRIZABALAGA

Für den Wikileaks-Gründer hat es sich ausgezwitschert! Zumindest vorerst. Ecuadors Botschaft sperrt Julian Assange «alle Möglichkeiten, ausserhalb der Botschaft zu kommunizieren», heisst es in der Erklärung der Regierung in Quito.

Seit 2012 gewährt das Land dem Australier in ihrer Botschaft in London Asyl. Und seit dem 12. Dezember ist der Whistleblower ecuadorianischer Staatsbürger.

Kritische Äusserungen zu Puigdemont und Skripal

Der Online-Maulkorb soll verhindern, dass Assange sich in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einmischt, so die Begründung. Die Äusserungen des 46-Jährigen gefährdeten demnach die Beziehungen Ecuadors zu den EU-Staaten.

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Auf Twitter zeigte sich Assange kritisch gegenüber der weltweiten Reaktionen auf den Giftanschlag auf den ehemaligen Spion Skripal und den daraus entstehenden Sanktionen gegen Russland. Nach der Verhaftung des ehemaligen Seperatistenführers Carles Puigdemont in Deutschland bezeichnete er diesen als «politischen Häftling».

Rausschmiss aus der Botschaft

Ecuador hatte bereits 2016 das Internet für Assange schon einmal gekappt. Das, nachdem Wikileaks gehackte E-Mails aus dem Wahlkampfteam der US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton veröffentlicht hatte.

Ein internationaler Mediator soll der ecuadorischen Regierung jetzt helfen, den Aufenthalt von Julian Assange nach fast sechs Jahren zu beenden, berichtet die deutschte Nachrichtenagentur dpa. 

Der Australier jedoch befürchtet, verhaftet und an die USA ausgeliefert zu werden, wenn er das Gebäude verlässt. Dort droht ihm schlimmstenfalls die Todesstrafe. Die USA werfen ihm vor, dass Wikileaks mehr als 250'000 brisante Dokumente aus den Afghanistan- und Irak-Kriegen veröffentlicht habe.

Das Verfahren in Schweden wegen Vergewaltigungsvorwürfen wurde im Mai 2017 überraschend eingestellt. (voi)

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