Rundherum brennts - Restaurant-Gäste völlig unbekümmert
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Wenn das Meme Realität wird:Rundherum brennts - Restaurant-Gäste völlig unbekümmert

Internet-Meme wird Wirklichkeit
Pariser dinieren gelassen mit Flammenmeer im Hintergrund

Kuriose Situation in einem Pariser Restaurant: Während es rundherum brennt, essen die Gäste gelassen. Die Krawalle und Proteste in Frankreich eskalieren zunehmend. Hintergrund ist die umstrittene Rentenreform.
Publiziert: 22.03.2023 um 22:29 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2023 um 22:43 Uhr
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Die Gelassenheit dieser Franzosen wird oft im Internet bestaunt: Während es draussen brennt, sitzen sie gemütlich im Restaurant.
Foto: Twitter

Proteste und Krawalle stehen in Paris und anderen französischen Städten an der Tagesordnung. Der Grund: die umstrittene Rentenreform. Allein in Paris wurden in der Nacht auf Mittwoch 46 Menschen festgenommen, nachdem Polizisten mit Wurfgeschossen angegriffen worden waren und Demonstranten Mülltonnen und Motorroller angezündet hatten.

Auch die Gewerkschaften wehren sich und haben für Donnerstag zum neunten Mal zu einem landesweiten Protesttag aufgerufen. Voraussichtlich werden erneut zahlreiche Bahnen, Busse und Flüge ausfallen. Eindrücklich sind Bilder aus Paris: Die Strassen sind teilweise komplett zugemüllt, weil die Müllabfuhr ihre Arbeit niedergelegt hat.

Dinner im Flammenmeer geht viral

Derweil scheint ein Teil der Franzosen das Chaos im Land hingenommen zu haben. Im Netz kursiert ein Video, das Szenen aus einem Pariser Restaurant zeigen soll. Dabei sieht man Menschen, wie sie in Ruhe essen und sich ausgelassen unterhalten, während draussen Feuer brennt.

Wann und wo genau sich diese Szene abgespielt hat, konnte bislang nicht überprüft werden. Dennoch sind die Bilder sinnbildlich für die Lage in Frankreich. Das Video ging viral wegen seiner Ähnlichkeit zum «This is fine»-Meme. Das Meme, das einen Hund mit Hut umgeben von einem Flammenmeer zeigt, ist eine beliebte Vorlage, um Gelassenheit oder auch Resignation in einer fatalen Lage zu illustrieren.

Macron verteidigt sich

Derweil versucht Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, die Gemüter zu beruhigen: «Diese Reform ist kein Luxus, kein Vergnügen, sie ist eine Notwendigkeit für das Land», sagte der Staatschef am Mittwoch in einem Interview der Sender TF1 und France 2. «Denken Sie, es macht mir Spass, diese Reform zu machen?», fragte Macron die zwei Journalisten und antwortete mit einem klaren «Nein».

Frankreichs Mitte-Regierung will das Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anheben. Die Zahl der Einzahljahre für eine volle Rente soll schneller steigen. Die Reform nahm am Montagabend die letzte parlamentarische Hürde, als zwei Misstrauensanträge gegen die Regierung scheiterten. Aktuell liegt sie dem Verfassungsrat vor. Die Reform sei nötig, um die drohende Lücke in der Rentenkasse zu schliessen. (bab/SDA/AFP)

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