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EU-Kartellstrafe lässt Gewinn von Google-Mutter Alphabet einbrechen

Mountain View – Eine milliardenschwere Strafe der EU hat der Google-Mutter Alphabet einen Gewinneinbruch eingebrockt. Im zweiten Quartal fiel der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr um 28 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar. Analysten hatten mit einem stärkeren Rückgang gerechnet.
Publiziert: 24.07.2017 um 23:55 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:10 Uhr
Der Mutterkonzern von Google, Alphabet, verbuchte im zweiten Quartal mehr Umsatz, aber weniger Gewinn. Die Aktie ging nachbörslich zunächst auf Talfahrt. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP/MATT ROURKE

Der Umsatz stieg jedoch unter anderem dank eines boomenden Werbegeschäfts auf Smartphones und Tablets um 21 Prozent auf 26 Milliarden Dollar, wie der Internetkonzern am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte.

Die EU-Kommission hatte Google im Juni die mit Abstand höchste Geldbusse gegen ein einzelnes Unternehmen wegen Missbrauchs seiner Marktmacht aufgebrummt. Der US-Internetkonzern muss 2,42 Milliarden Euro Strafe zahlen, weil er seine marktbeherrschende Stellung mit seinem Preisvergleichsdienst missbraucht haben soll.

Obwohl das US-Unternehmen sich vorbehalten hatte, gegen das Bussgeld Berufung einzulegen, wurde die Milliardenlast nun bereits vorsorglich in der Quartalsbilanz berücksichtigt.

Für Alphabet zahlte sich der Fokus auf die Video-Tochter YouTube aus. Dem US-Unternehmen gelang es laut Experten zuletzt immer mehr, grossen Fernsehsendern Werbekunden abspenstig zu machen.

Die Werbeerlöse des Konzerns, der auch das weit verbreitete Smartphone-Betriebssystem Android und eigene Handys anbietet, machen weiterhin den Löwenanteil des Geschäfts aus. Die Einnahmen in dem Bereich stiegen um 18 Prozent auf 22,7 Milliarden Dollar.

Das mit seiner Suchmaschine für herkömmliche PCs gross gewordene Unternehmen konkurriert inzwischen vor allem mit dem führenden Online-Netzwerk Facebook um die stark wachsende Werbung auf mobilen Geräten.

Die bezahlten Klicks auf Werbeanzeigen stiegen zwar um 52 Prozent, die Erlöse pro Klick sanken jedoch um 23 Prozent. Bereits im Vorquartal hatte es hier einen Rückgang um 19 Prozent gegeben.

Ausserdem fiel der am Markt besonders kritisch verfolgte bereinigte Umsatz, bei dem Abgaben an Partner-Websites abgezogen werden, mit 20,9 Milliarden Dollar deutlich bescheidener aus als die absoluten Erlöse. Alphabet-Finanzchefin Ruth Porat zeigte sich dennoch zufrieden und hob das starke Wachstum bei mobiler Werbung hervor.

In den anderen Alphabet-Bereichen, zu denen etwa der Hausvernetzer Nest und die Roboterwagen-Firma Waymo gehören, kletterten die Umsätze im Jahresvergleich von 185 auf 248 Millionen Dollar. Zugleich konnte der operative Verlust hier von 855 auf 722 Millionen Dollar verringert werden. Experten hatten in der «andere Wetten» genannten Sparte, die teilweise sehr kostspielige Zukunftsinitiativen bündelt, mit einem deutlich höheren Minus gerechnet.

Die Bilanz des Konzerns enttäuschte die Anleger an der Wall Street: Im nachbörslichen Handel liessen Alphabet-Aktien rund drei Prozent Federn. Im bisherigen Jahresverlauf hatte der Kurs allerdings auch schon um mehr als 26 Prozent zugelegt.

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