Mpox-Ausbruch
WHO hebt Gesundheitsnotstand auf

Publiziert: 10.05.2023 um 14:55 Uhr
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Aktualisiert: 11.05.2023 um 17:02 Uhr
Eine eingefärbte Mikroskopaufnahme von Mpox-Partikeln (rot) in einer infizierten Zelle (blau), die im Labor kultiviert wurde.
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Der Ausbruch der Viruserkrankung Mpox (früher: Affenpocken) in mehr als 100 Ländern ist weitgehend unter Kontrolle. Deshalb haben Fachleute in Genf erörtert, ob die Lage noch die Deklaration als internationaler Gesundheitsnotstand rechtfertigt.

Die Entscheidung gab die WHO dann am Donnerstag bekannt: Der Ausbruch von Affenpocken im vergangenen Jahr gilt nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand. Direkte Folgen hat dies nicht, weil Regierungen selbst über Schutzmassnahmen entscheiden.

Die Fachleute gehören dem Notfallausschuss Mpox, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Juni 2022 erstmals einberufen hatte. Der Ausschuss berät die WHO. Erst vergangenen Freitag hatte die WHO den Gesundheitsnotstand wegen der Corona-Pandemie nach mehr als drei Jahren aufgehoben.

Mpox keine weltweite Bedrohung mehr

Der Gesundheitsnotstand ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Aber weder ihre Ausrufung noch die Aufhebung haben konkrete Konsequenzen. Die WHO-Entscheidung soll Regierungen alarmieren, damit sie nötige Schutzmassnahmen in die Wege leiten. Ob sie dem folgen und was sie anordnen, entscheiden Regierungen selbst. Offiziell heisst der Gesundheitsnotstand «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite» (PHEIC – public health emergency of international concern).

Die Ausbreitung von Mpox im vergangenen Jahr führte zu grossen Befürchtungen über eine neue weltweite Gesundheitsbedrohung. Die Krankheit war bis dahin nur aus wenigen afrikanischen Ländern bekannt. Dann häuften sich im Frühjahr plötzlich Nachweise in zahlreichen Ländern. Seit Anfang 2022 wurden der WHO bis 9. Mai 2023 gut 87'000 Fälle von Mpox-Infektionen sowie 140 Todesfälle aus 111 Ländern gemeldet.

Weil es vielerorts wenig Testmöglichkeiten gibt und nicht alle Betroffenen sich melden, dürfte die weltweite Verbreitung schon früher begonnen haben und die wahren Infektionszahlen höher liegen. Mpox werden durch engen Körperkontakt übertragen und führen unter anderem zu Bläschen und Pusteln auf der Haut.

Die WHO hat seit 2005 sieben Mal einen Gesundheitsnotstand verhängt. Der längste gilt für Polio (Kinderlähmung) und besteht seit 2014, der zweitlängste war der Corona-Notstand. Er wurde am 5. Mai 2023 aufgehoben. Alarm gab die WHO auch wegen des Influenza-A-Virus H1N1 (2009-2010), wegen Ebola in Westafrika (2014-2016), Zika (2016) und Ebola in der Demokratischen Republik Kongo (2019-2020). (SDA)

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