Ein Grabkranz mit Trauerschleife reichte ihm definitiv nicht: Auf seiner Beerdigung liess Schriftsteller Hunter S. Thompson seine Asche mit einer Rakete in die Luft schiessen. Vor 200 Zuschauern, unter Trommelwirbeln und begleitet von Bob Dylans «Mr. Tambourine Man» – genauso, wie er es selbst akribisch geplant hatte. So schildert es Bess Lovejoy in ihrem Buch «Rest in Pieces – die unglaublichen Schicksale berühmter Leichen».
Noch höher hinaus zog es «Drogenpapst» Timothy Leary, dessen letzte Reise es ebenfalls ins Werk der US-Journalistin schafft: Der Psychiater, der sich in den 60er- und 70er-Jahren für den freien Zugang zu psychedelischen Drogen einsetzte und damit exzessiv experimentierte, liess seine Überreste ins Weltall transportieren. Bei der ersten Weltraumbestattung aller Zeiten wurden 1997 sieben Gramm von Learys Asche ins All geschossen.
Leiche aus dem Flughafen-Hangar geklaut
Country-Rocker Gram Parsons' Leiche wurde nach dessen Tod durch eine Überdosis 1973 von seinem Freund Phil Kaufman aus einem Hangar am Flughafen von Los Angeles geklaut. Die Familie des Toten wollte in von dort ins heimatliche New Orleans fliegen lassen.
Doch Kaufman brachte die Leiche in Joshua Tree National Park, verbrannte die sterblichen Überreste und verstreute die Asche Parsons' – wie es sich die beiden ein paar Jahre zuvor gegenseitig versprochen hatten.
Der Pathologe klaute Einsteins Gehirn
Nicht alle Protagonisten in Lovejoys Buch konnten indes selbst über ihre letzte Reise entscheiden: Der kubanische Revolutionsführer Che Guevara wurde 1967 in einem anonymen Massengrab verbuddelt, damit seine Bewunderer keinen Wallfahrtsort hatten.
Auch Nobelpreisträger Albert Einstein wollte eigentlich verbrannt werden. Doch nach Einsteins Tod 1955 entwendete ein Pathologe das Gehirn des Genies, das er später der Forschung zur Verfügung stellte. (eg)