«Wir haben 68 Jahre lang in Düsternis gelebt, nun sehen wir endlich Licht», sagte der 20-jährige Russel Khandaker aus der Enklave Dashiar Chhara. Diese gehörte bislang zu Indien, nun aber zu Bangladesch.
Der indische Regierungschef Narendra Modi und seine bangladeschische Kollegin Sheikh Hasina hatten Anfang Juni ein Abkommen zur Beendigung des Grenzstreits unterzeichnet. Betroffen sind 162 Enklaven in beiden Ländern mit insgesamt etwa 50'000 Einwohnern, die bislang staatenlos waren.
Der Streit ging auf teils jahrhundertealte Verträge örtlicher Machthaber über die Territorien zurück. Den zumeist armen Einwohnern steht es nach dem Landtausch nun frei, in ihren Ortschaften zu bleiben oder in ihr jeweiliges Land zu ziehen. Ihre Staatszugehörigkeit können sie so wählen.
Bangladesch hatte der Neuregelung bereits im Jahr 1974 zugestimmt, das indische Parlament gab aber erst im Mai grünes Licht. Eines der grössten Probleme für die Bewohner der Enklaven war neben der Staatenlosigkeit bisher, dass es dort unter anderem an Schulen und Spitälern mangelte.