Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Donnerstagabend von Explosionen und Raketenangriffen. Nur wenige Läden hätten geöffnet, die Märkte der Stadt seien geschlossen. Medienberichten zufolge drängt die Arabische Liga die beiden Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand während der Feiern.
Das Zuckerfest zum Ende des Ramadans, das an diesem Freitag beginnen soll, gilt als wichtiges religiöses Fest im Islam. Die mehrtägigen Feiern verbringen viele Muslime traditionell mit ihren Familien und Verwandten. In Khartum sitzen viele Einwohner jedoch seit Tagen in ihren Wohnungen fest. Die Welthungerhilfe warnte, dass ihnen Essen und Wasser ausgehen.
Aus den besonders umkämpften Gebieten der Stadt seien Tausende geflohen, berichtete ein weiterer dpa-Reporter in Khartum. Sie stünden vor der Herausforderung, sich zuhause zu verschanzen - mit der Gefahr bombardiert zu werden - oder zu fliehen - unter der Gefahr, dabei erschossen zu werden.
In dem nordostafrikanischen Land war der Machtkampf zwischen der Armee und der einst verbündeten paramilitärischen Einheit Rapid Support Forces (RSF) am Wochenende eskaliert. Das gold- und ölreiche Land mit rund 46 Millionen Einwohnern wird seit 2019 von einer militärischen Übergangsregierung geführt. Nach Angaben der Vereinten Nationen waren bereits vor Beginn der aktuellen Gefechte knapp 16 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen.
(SDA)