Er sollte an die USA ausgeliefert werden. Nun wurde Antiviren-Pionier John McAfee (†75) tot in seiner Gefängnis-Zelle in Spanien gefunden. Er habe «offenbar Suizid» begangen, sagte eine Sprecherin der Justiz in der Region Katalonien am Mittwoch. Kurz zuvor hatte ein Gericht die Auslieferung des bekannten Unternehmensgründers an die USA angeordnet, wo er der Steuerhinterziehung beschuldigt wird.
Der 75-Jährige war im Oktober am Flughafen von Barcelona festgenommen worden. Laut Anklageschrift der US-Behörden reichte McAfee keine Steuererklärungen für die Jahre 2014 bis 2018 ein, obwohl er beträchtliche Einnahmen aus mehreren Bereichen gehabt habe. Dazu zählten demnach verschiedene Beratungstätigkeiten, Vorträge und der Verkauf der TV-Rechte für eine Dokumentation über sein Leben.
Er soll laut dem Auslieferungsantrag der USA in diesen vier Jahren umgerechnet mehr als zehn Millionen Euro verdient, aber nie eine Steuererklärung eingereicht haben. Ihm drohten im Falle einer Verurteilung bis zu 30 Jahre Haft. Die Auslieferungsentscheidung des spanischen Gerichts hätte noch angefochten werden können. Zudem hätte das spanische Kabinett noch zustimmen müssen.
Die Todesursache sei noch nicht zweifelsfrei ermittelt worden, hiess es. Eine Autopsie solle Gewissheit bringen. McAfee drohten in den USA bei einer Verurteilung jahrelang Gefängnis und hohe Geldstrafen.
Wollte US-Präsident werden
McAfee gehörte zu den Begründern der Antiviren-Branche. Er hatte in den 80er-Jahren das nach ihm benannte Software-Unternehmen McAfee gegründet, aus dem er sich in den 90er-Jahren zurückzog. 2010 wurde McAfee von Intel übernommen. Der Firmenname wurde zu Intel Security geändert. Einige Produkte tragen aber weiterhin den McAfee-Namen.
Im Jahr 2012 machte John McAfee weltweit Schlagzeilen, als nach einem Mord an seinem Nachbarn in Belize nach ihm gefahndet wurde. Nach einer abenteuerlichen Flucht durch den Dschungel kehrte er in die USA zurück und liess sich zwischenzeitlich auch als Kandidat für die Präsidentenwahl 2016 registrieren. (SDA/AFP/jmh)
Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da:
- Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefon 143 www.143.ch
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- Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
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