Maskierte Männer griffen an
Brandanschlag auf Büro von russischen Menschenrechtlern

Maskierte Männer haben ein Büro der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial in der russischen Republik Inguschetien in Brand gesetzt. Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigten zwei Männer, die in das Bürogebäude in der Stadt Nasran eindringen und Kanister durch ein Fenster im Innenbereich werfen.
Publiziert: 17.01.2018 um 18:23 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:20 Uhr
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Das berichtete die Organisation am Mittwoch. Memorial vermutet einen Zusammenhang zur Festnahme eines leitenden Mitarbeiters der Gruppe in Tschetschenien vergangene Woche.

Die Verbindung zwischen dem Brandanschlag und «den Kräften, die versuchen die Arbeit von Memorial in Tschetschenien zu zerstören und die gesamte Organisation im Nordkaukasus unter Druck zu setzen, ist offensichtlich«, erklärte die Organisation. Beim Angriff handle es sich um eine «terroristische Tat». Beim Anschlag wurden laut Memorial Computer und Dokumente zerstört.

In der vergangenen Woche war der Leiter von Memorial in Tschetschenien wegen Drogenbesitzes verhaftet worden. Aktivisten halten die Vorwürfe für vorgeschoben. Die Verhaftung wurde international kritisiert.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty Internationl rief die russischen Behörden am Mittwoch auf, in beiden Fällen zu ermitteln und «das koordinierte Vorgehen» gegen Memorial zu beenden. Moskau bestritt dagegen einen Zusammenhang zwischen den beiden Fällen.

Memorial untersucht Menschenrechtsverletzungen in Russland. Die Organisation beschuldigt insbesondere den moskautreuen tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow, ein totalitäres Regime zu führen, das Entführungen und Folter einsetzt. (SDA)

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