«In nur etwa einer Minute stürzte die Brücke ein und wurde weggespült»
Brücke in Vietnam stürzt in den Fluss ein

Beim Einsturz einer Brücke im Norden Vietnams sind Berichten zufolge mehrere Fahrzeuge und Motorräder in die Tiefe gerissen worden. Noch acht Menschen werden seit dem Unglück an der Phong-Chau-Brücke in den Fluten vermisst.
Publiziert: 09.09.2024 um 09:45 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2024 um 06:29 Uhr
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Beim Einsturz einer Brücke im Norden Vietnams sind Berichten zufolge mehrere Fahrzeuge und Motorräder in die Tiefe gerissen worden.
Foto: keystone-sda.ch

Auf einen Blick

  • Super-Taifun «Yagi» verwüstet China und Vietnam
  • Die Phong-Chau-Brücke stürzte in den Roten Fluss
  • Mindestens 143 Tote und Dutzende Verletzte
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Der Super-Taifun «Yagi» fegte am Wochenende während fast 15 Stunden über China und Vietnam. Experten zufolge sei es der heftigste Tropensturm seit Jahrzehnten gewesen. Dem jüngsten Bericht des Katastrophenschutzes zufolge wurden bis zum Mittwochmorgen (Ortszeit) 143 Todesopfer gemeldet, 58 Menschen wurden noch in den Fluten vermisst. Als Folge des Sturms stürzte im Norden Vietnams die Phong-Chau-Brücke, die sich etwa 75 Kilometer von der Hauptstadt Hanoi befindet, in den Roten Fluss.

Medien zitierten einen Augenzeugen mit den Worten: «Heute Morgen gegen 10 Uhr wollte ich die Phong-Chau-Brücke überqueren - als ich mich der Brücke näherte, fuhren drei Autos vor meinem Fahrzeug.» Plötzlich habe die Brücke zu beben begonnen und sei in den Fluss gestürzt. «Es geschah alles sehr schnell, in nur etwa einer Minute stürzte die Brücke ein und wurde weggespült.» Retter seien im Einsatz, um im Roten Fluss nach den Vermissten zu suchen. Vier Menschen seien nach dem Unglück lebend geborgen worden, mehr als ein Dutzend weitere würden in den Fluten vermisst. Das berichtet die staatliche Zeitung «Quang Doi Nhan Dan».

Unter den Geretteten ist der 50-jährige Phan Truong Son, der auf der Brücke unterwegs war, als er plötzlich ein lautes Geräusch hörte. Bevor er habe reagieren können, sei er mit seinem Motorrad ins Wasser gestürzt, erzählte er vietnamesischen Medien: «Es fühlte sich an, als würde ich auf den Grund des Flusses fallen.» Um wieder an die Oberfläche zu kommen, habe er seine ganze Kraft zusammennehmen müssen. Er habe kaum atmen können und Todesangst gehabt. Dann aber sei es ihm gelungen, sich an einer Bananenstaude festzuklammern, bis er von Menschen auf einem Boot gerettet worden sei. Son wurde nur leicht verletzt, steht aber den Ärzten zufolge unter Schock.

Grossteil der Brücke weggespült

Mögliche Ursache für den Brückeneinsturz seien Hochwasser und extrem schnelle Strömung gewesen, teilt ein Lokalpolitiker mit. Vize-Umweltminister Nguyen Hoang Hiep sagte, die Auswirkungen des Tropensturms «Yagi» seien schrecklich und besonders für die nördlichen Bergprovinzen verheerend.

Auf einem in sozialen Medien verbreiteten Video ist der Moment zu sehen, in dem die Brücke einstürzt und ein Lastwagen in die Tiefe fällt. Ein Motorradfahrer und der filmende Autofahrer dahinter konnten gerade noch bremsen.

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Laut der Zeitung «VnExpress» prüften die Behörden weitere Kameraaufnahmen, um zu klären, wie viele und welche Art von Fahrzeugen sich auf der Brücke befanden. Ersten Ergebnissen zufolge sollen mindestens zehn Lastwagen und Autos sowie zwei Motorräder betroffen gewesen sein. Auf Fotos war zu sehen, wie ein Teil der Brücke noch stand, der Grossteil aber in den braunen Fluten verschwunden war.

Wegen der heftigen Strömung in dem Fluss gestalteten sich die Sucharbeiten schwierig, sagte ein Militärsprecher. Die Retter waren mit Booten im Einsatz und suchten vor allem die Uferregionen nach Überlebenden ab. Es wurde eine Untersuchung zur Einsturzursache eingeleitet.

Weiter Starkregen in vielen Landesteilen

Laut Katastrophenschutz hat der Tropensturm mehr als 100'000 Häuser beschädigt, viele davon stehen völlig unter Wasser. Hunderttausende Bäume wurden in mehreren Provinzen entwurzelt. Ausserdem starben den Angaben zufolge etwa 800'000 Nutztiere, darunter vor allem Geflügel und Vieh.

Auch am Mittwoch regnete es in Teilen des Landes heftig. Meteorologen sagten auch für die kommenden Tage starke Niederschläge voraus.

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