US-Amerikaner setzte Auftragskiller auf Familie an
Vater rettet Sohn trotzdem vor dem Tod

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Texas hat unmittelbar vor der Vollstreckung einer Todesstrafe das Urteil in lebenslange Haft umgewandelt. Bartlett Whitaker war zum Tode verurteilt worden, weil er einen Mörder mit der Tötung seiner Familie beauftragt hatte. Sein Vater setzte sich trotzdem für ihn ein.
Publiziert: 23.02.2018 um 01:18 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 13:55 Uhr
Eine Hinrichtungszelle in Huntsville im US-Bundesstaat Texas. (Archivbild)
Foto: KEYSTONE/AP/PAT SULLIVAN

Der Gouverneur des US-Bundesstaates Texas hat unmittelbar vor der Vollstreckung einer Todesstrafe das Urteil in lebenslange Haft umgewandelt. Bartlett Whitaker war zum Tode verurteilt worden, weil er einen Mörder mit der Tötung seiner Familie beauftragt hatte.

Der 38-Jährige müsse den Rest seines Lebens hinter Gittern verbringen als Strafe für sein «abscheuliches Verbrechen», erklärte Gouverneur Greg Abbott am Donnerstagabend kurz vor der geplanten Hinrichtung.

Bei der Tat im Jahr 2003 wurden Mutter und Bruder von Whitaker getötet. Sein Vater Kent Whitaker wurde verletzt, ebenso Bart selbst. Erst sieben Monate nach der Tat kam heraus, dass es sich nicht um einen Raubüberfall handelte, sondern um einen Auftragsmord.

Vater kämpfte um den Sohn

Kent Whitaker, ein gläubiger Christ, verzieh seinem Sohn und setzte sich jahrelang für eine Aufhebung des Todesurteils ein, um nicht auch noch sein letztes Familienmitglied zu verlieren.

Überraschend hatte sich am Dienstag bereits die texanische Bewährungs- und Begnadigungskommission einstimmig für eine Haftumwandlung ausgesprochen. Der 38-jährige Whitaker hat keinerlei Recht auf eine vorzeitige Haftentlassung.

Für den republikanischen Gouverneur Abbott war es das erste Mal, dass er ein Todesurteil aufhob. Er begründete seine Entscheidung unter anderem damit, dass der Auftragsmörder im Gegensatz zu Bart Whitaker nicht die Todesstrafe erhalten habe. Zudem lehne der Vater die Hinrichtung seines Sohnes leidenschaftlich ab. «Mr Whitakers Vater beharrt darauf, dass er erneut zum Opfer würde, wenn der Staat sein letztes verbleibendes Familienmitglied tötet.»

Am Donnerstag sollten in den USA noch zwei weitere Männer hingerichtet werden. In Alabama soll das Todesurteil gegen Doyle Hamm vollstreckt werden, der 1987 wegen Ermordung eines Motel-Angestellten zum Tode verurteilt worden war. Er ist schwer krebskrank und seine Anwälte argumentieren, dass seine Hinrichtung durch eine Giftspritze Folter gleichkäme. In Florida soll Eric Branch hingerichtet werden. Er hatte 1993 wegen der Ermordung einer Studentin die Höchststrafe erhalten. (SDA)

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