Die italienische Polizei hat nach der Entdeckung illegaler Waffenlager drei Männer festgenommen. Neben einem grossen Bestand automatischer Waffen seien auch eine Rakete und Material mit Nazisymbolen sichergestellt worden, teilte die Polizei in Turin am Montag mit.
Die Fahndungsergebnisse resultierten aus früheren Ermittlungen gegen Italiener, die sich an der russisch unterstützten Rebellion im Osten der Ukraine beteiligt hätten. Unter den Verhafteten ist auch der 42-jähriger Antonio M.* aus dem Tessin, berichtet «Tio.ch».
Wegen illegalen Waffenbesitzes festgenommen
Er und ein Italiener wurden unweit des Flughafens der norditalienischen Stadt Forli wegen des Vorwurfs des illegalen Waffenbesitzes festgenommen. Einer der beiden hatte Kontakte zum Golfemirat Katar, teilte die Polizei mit.
In einem Lagerhaus in der Nähe der lombardischen Stadt Pavia ist eine etwa dreieinhalb Meter Luft-Luft-Rakete aus französischer Produktion vom Typ Matra S530 sichergestellt worden. Ein 60-jähriger Zollbeamte, der 2001 für die rechtsextremen Partei Forza Nuova kandidiert haben soll, wollte die Rakete laut den Ermittlern an ukrainischen Separatisten verkaufen.
Gewehre und Naziembleme sichergestellt
Die Ermittlungen laufen seit einem Jahr, nachdem die Anti-Terror-Polizei Ermittlungen gegen einige italienische Kämpfer aufgenommen hatte, die sich am Konflikt in ostukrainischen Region Donbass beteiligt hatten.
Im Haus eines der Verdächtigen in Gallarate seien zudem neun Sturmgewehre, fast 30 Jagdgewehre, Pistolen und Bajonette sicher gestellt worden, dazu Munition und alte Naziplaketten, einige mit Hakenkreuzen.
Über die Absichten der Besitzer der Waffen könne bislang nur spekuliert werden, sagte der Polizeipräfekt von Turin, Giuseppe De Matteis. «Bislang gibt es für uns keinen Anlass, von staatsgefährdenden Vorhaben auszugehen», fügte ein Anti-Terror-Experte der Polizei hinzu. (szm/SDA)
* Name geändert