Ein zehnjähriger Junge ist als Zufallsopfer durch Schüsse in Südfrankreich getötet worden. Der Onkel des Jungen sei beim Vorfall im vom Drogenhandel heimgesuchten Viertel Pissevin in der Stadt Nîmes verletzt worden, erklärte die Staatsanwältin Cécile Gensac am Dienstag. Die Familie sei «in keinster Weise» mit dem Drogenmillieu oder anderen kriminellen Aktivitäten verbunden. Die Opfer seien einfach «zur falschen Zeit am falschen Ort» gewesen, betonte die Staatsanwältin.
Die Staatsanwaltschaft in Nîmes bestätigte, zudem, dass ein Mann Opfer der Schüsse geworden ist. Er befinde sich nicht mehr in Lebensgefahr. Der Schütze wurde bislang noch nicht gefasst.
Der Schusswaffenangriff in der Nacht auf Dienstag habe zwar offenbar im Zusammenhang mit dem Kampf um die Hoheit beim Drogenhandel in der Region gestanden, sagte Gensac. Die Familie, aus der die beiden Opfer stammten, habe damit aber «absolut nichts» zu tun. Sie habe eine «absolute Tragödie» erlebt.
Nicht das erste Todesopfer
Ersten Ermittlungen zufolge befand sich der Junge auf dem Rücksitz eines Fahrzeugs, das auf dem Weg durch das Viertel Pissevin angegriffen wurde. Das Kind sei dabei getroffen worden und später im Spital gestorben. Der Fahrer des Wagens, der Onkel des Kindes, wurde verletzt. Ein weiteres Kind (7), das sich auf dem Rücksitz befand, sei unverletzt geblieben.
Erst im Januar war ein 39-Jähriger in Pissevin im Zusammenhang mit Drogen-Auseinandersetzungen erschossen worden. Nîmes liegt im Süden Frankreichs zwischen Montpellier und Marseille. (AFP)