An der Flugzeugmesse im französischen Le Bourget buhlen Boeing und Airbus um grosse Aufträge. Doch für Aufsehen sorgt vor allem die junge US-Firma Boom. Sie will mit einem Überschallflugzeug den Markt aufmischen. Und dieser Plan scheint zunächst aufzugehen.
Bereits 76 Bestellungen von fünf Fluggesellschaften kann das US-Unternehmen verzeichnen. Dies verkündete Gründer und Unternehmenschef Blake Scholl.
Die ersten zehn Jets an Branson
Erstkundin ist die britische Fluglinie Virgin Atlantic des Milliardärs Richard Branson. Er zählt zu den grössten Unterstützern und Financiers der Überschallflieger.
Weitere Auftraggeber will Scholl nach und nach vorstellen. Das erste Exemplar soll 2023 in den Linienverkehr starten. Der Listenpreis liegt bei 200 Millionen US-Dollar und ist etwas niedriger als bei den kleinsten Grossraumjets von Airbus und Boeing.
Der Erstflug der kleineren Testversion XB-1, genannt Baby-Boom, soll 2018 stattfinden.
Schneller als die Concorde
Mit Mach 2,2 – also mehr als doppelter Schallgeschwindigkeit – soll der Flieger noch schneller unterwegs sein als die legendäre Concorde, die vor 13 Jahren ihren Betrieb einstellte. Damit soll der Flug von London nach New York rekordverdächtige dreieinhalb Stunden dauern.
Normalerweise braucht man für diese Strecke mindestens sieben Stunden. Ein Ticket für einen Hin- und Rückflug wird nach Angaben des Unternehmens rund 5000 Dollar kosten. In den Genuss des schnellen Reisens können 55 Passagiere kommen. So viel Platz soll der kleine Luftflitzer bieten. (SDA/jmh)