Die Situation im sogenannten grünen Hunger - wenn die Vorräte aufgebraucht sind, die neue Ernte aber noch nicht zur Verfügung steht -, werde durch Konflikte und Fluchtbewegungen verschärft, warnte das ICRC am Donnerstag. In den westafrikanischen Ländern Mali, Burkina Faso, Niger und Mauretanien seien mindestens zwei Millionen Menschen auf der Flucht. In Burkina Faso kommt es immer wieder zu Anschlägen durch Islamisten.
Besonders dramatisch sei die Situation in Burkina Faso, wo 1,8 Millionen Menschen ihr Zuhause verlassen hätten, um in anderen Landesteilen oder den Nachbarländern Sicherheit zu finden - das ist ein Zehntel der Bevölkerung. Dorfbewohner ohne Zugang zu ihren Feldern oder Herden seien dringend auf Hilfe angewiesen, könnten aber teilweise nicht von Hilfsorganisationen erreicht werden. Hinzu komme, dass der Sahel zu den besonders vom Klimawandel betroffenen Regionen gehört. Eine der schwersten Dürren seit Jahrzehnten hat zu starkem Rückgang der Ernteerträge geführt.
«In manchen Gebieten von Burkina Faso müssen die Menschen 72 Stunden warten, um Zugang zu einer Wasserstelle zu haben», sagte ICRC-Afrika-Direktor Patrick Youssef. «Sollte sich die Situation weiter verschlechtern, könnten Menschen und Tiere vor Durst sterben.»
(SDA)