Die Meldung kommt kurz nach einem tödlichen Selbstmordanschlag in Homs mit mindestens 46 Todesopfern: Laut US-Aussenminister John Kerry gibt es «eine vorläufige grundsätzliche Einigung» für eine Waffenruhe in Syrien.
Vor einer Woche an der Sicherheitskonferenz in München einigten sich die Konfliktparteien auf eine Waffenruhe innert einer Woche. Nun konnte man sich laut Kerry offenbar dazu durchringen. In einem Telefonat mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow sei «eine vorläufige Einigung über die Bedingungen für eine Einstellung der Kampfhandlungen» erzielt worden, sagte US-Aussenminister John Kerry am Sonntag in der jordanischen Hauptstadt Amman. Die Feuerpause könne «in den kommenden Tagen beginnen».
Durch seine Vereinbarung mit Lawrow sei die internationale Gemeinschaft der angestrebten Feuerpause «näher» gekommen, sagte Kerry in der jordanischen Hauptstadt Amman. Als nächstes sollten nun «so schnell wie möglich» auch US-Präsident Barack Obama und sein russischer Kollege Wladimir Putin telefonieren, um über die «Umsetzung des Waffenstillstands» zu sprechen.
Russland bestätigte die Gespräche: Nach einem ersten Telefonat am Samstagabend hätten Lawrow und Kerry ihre Gespräche über die geplante Waffenruhe in Syrien fortgesetzt, teilte das Aussenministerium in Moskau am Sonntag mit.
Die Nachrichtenagentur Interfax berichtete unter Berufung auf Diplomatenkreise, ein erwartetes Expertentreffen in der Schweiz zur Umsetzung der Feuerpause werde voraussichtlich erst in den kommenden Tagen stattfinden. Ursprünglich hätte ein solches Treffen am Samstag in Genf beginnen sollen.
Die internationale Syrien-Kontaktgruppe hatte sich am Freitag vergangener Woche in München zum Ziel gesetzt, binnen einer Woche eine Feuerpause in dem Bürgerkriegsland zu erreichen. Seitdem verschärfte aber unter anderem die Türkei ihr Vorgehen gegen die Kurden, die im Norden Syriens zuletzt andere Rebellen aus mehreren Ortschaften verdrängt hatten.
Kerry war am Samstagabend in Jordanien eingetroffen, wo er am Sonntag mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und mit dem jordanischen König Abdullah sprechen wollte. Zuvor hatte Kerry eingeräumt, dass «noch viel Arbeit» zu leisten sei, um zu einem Waffenstillstand in Syrien zu kommen. Russland hatte der syrischen Armee zuvor weitere militärische Unterstützung zugesichert. (SDA)