Damit hatte er wohl nicht gerechnet: Der thailändische König Maha Vajiralongkorn hat einen Pädophilen aus dem Baselbiet begnadigt. Der Schweizer Frank P.* war im August 2017 wegen sexueller Nötigung von Kindern in zwei Fällen und dem Besitz von kinderpornographischem Material verurteilt worden. Dafür hätte er fast sechs Jahre gemusst, wie die «Basler Zeitung» berichtet.
Mit der Begnadigung ist der Fall für die Thailänder erledigt. Nicht aber für die Schweizer Behörden. Denn: Er soll seine Strafe hierzulande absitzen. Dass hatte der Baselbieter sogar selbst gefordert. Für P. war klar: Er geht keine sechs Jahre in den Thai-Knast.
Begnadigung spielt keine Rolle
Also beantragte der verurteilte Pädophile eine Überstellung in die Schweiz. Dort wurde sein Gesuch zuerst abgelehnt. Er lebe seit mehr als 20 Jahren in Thailand, hätte keine Familie mehr in der Schweiz. Daher sei es wahrscheinlich, dass er nach dem Knast wieder auswandern werde. Dagegen wehrte sich der Baselbieter – mit Erfolg. Und so hätte der Pädophile seine Strafe hierzulande absitzen können.
Das Baselbieter Kantonsgericht veröffentlichte den entsprechenden Entscheid am 7. Mai 2019. Und dann kam die Begnadigung. Nicht unüblich im Königreich. Die dortigen Gefängnisse sind überfüllt. Der Fall liegt nun bei den Schweizer Behörden, der Verurteilte muss seine Strafe dennoch absitzen. Eigentlich! Denn mittlerweile ist der Baselbieter untergetaucht. Ob in Thailand oder in einem anderen Land, ist unklar. (jmh)
* Name geändert