Das teilte eine Sprecherin Merkels der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch auf die Anfrage mit, ob die Altkanzlerin erwäge, zu einem Trauerakt für den russischen Friedensnobelpreisträger und ehemaligen sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow zu reisen.
Über eine solche Reise könne «zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage getroffen werden, da die näheren Umstände hierzu noch offen sind», erklärte die Sprecherin.
Sie ergänzte, Merkel «wäre eine Teilnahme im September aber ohnehin nicht möglich, da sie sich zum Ende ihres Urlaubs eine Knieverletzung zugezogen hat». Der Heilungsprozess verlaufe zwar sehr gut, angesichts der Verletzung seien «Reisen dieser Art derzeit aber nicht angeraten».
Merkel hatte ihren Urlaub nach Angaben der Sprecherin vor etwa drei Wochen beendet. Details zu der Verletzung und zu deren Umständen wurden zunächst nicht bekannt, sie musste aber nicht operiert werden.
Merkel hatte Gorbatschow zuvor als «einen einzigartigen Weltpolitiker» gewürdigt. «Möge die Erinnerung an seine historische Leistung gerade in diesen schrecklichen Wochen und Monaten des Krieges Russlands gegen die Ukraine ein Innehalten möglich machen», heisst es in einer Erklärung Merkels, die auf Merkels Internetseite veröffentlicht wurde.
Gorbatschow gilt als einer der Väter der Deutschen Einheit und als Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges. Er war am Dienstagabend im Alter von 91 Jahren in der russischen Hauptstadt gestorben. Gorbatschow war der letzte Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion gewesen. 1991 war er als sowjetischer Präsident zurückgetreten.
(SDA)