In Chávez-Bundesstaat
Oppositionskandidat siegt in Venezuela

Der Oppositionskandidat Sergio Garrido hat bei der Wiederholung der Wahl in dem venezolanischen Bundesstaat Barinas, Heimat des ehemaligen Staatschefs Hugo Chávez, gewonnen.
Publiziert: 10.01.2022 um 10:03 Uhr
Oppositionskandidat Sergio Garrido hat sich bei der Wiederholung der Gouverneurswahlen in Barinas, Venezuela, durchgesetzt. Foto: Matias Delacroix/AP/dpa
Foto: Matias Delacroix

Der Vertreter des Oppositionsbündnis MUD erreichte nach Angaben der obersten Wahlbehörde CNE von der Nacht auf Montag 55,4 Prozent der Stimmen, der ehemalige Aussenminister Jorge Arreaza von den in Venezuela regierenden Sozialisten 41,3 Prozent.

«Barinas, wir haben es geschafft», schrieb der neue Gouverneur des Bundesstaates, in dem der ehemalige Staatschef Hugo Chávez geboren worden war, auf Twitter. Arreza erkannte seine Niederlage an. «Obwohl wir bei der Stimmenzahl zugelegt haben, haben wir unser Ziel nicht erreicht», schrieb er.

Arreaza trat an, nachdem das oberste Gericht Venezuelas angeordnet hatte, die Wahl in dem Bundesstaat, der als Hochburg der Sozialisten gilt, zu wiederholen. Hochrechnungen nach den Regionalwahlen am 21. November hatten einen knappen Sieg für Freddy Superlano vom Oppositionsbündnis MUD gegen den Bruder des Ex-Präsidenten, Argenis Chávez, von den Sozialisten ergeben. Superlano sei angetreten, obwohl er nicht berechtigt gewesen sei, teilte das Gericht mit.

Venezuela steckt in einer tiefen Krise. Die Regionalwahlen wurden nach Einschätzung der Europäischen Union unter besseren Bedingungen abgehalten als frühere Wahlen in dem südamerikanischen Land. Dennoch stellte die Wahlbeobachtungsmission «strukturelle Defizite» fest.

Oppositionsführer Juan Guaidó hatte sich Anfang 2019 zum Interimspräsidenten erklärt und versucht seitdem, Staatschef Nicolás Maduro aus dem Amt zu drängen. Maduro wird vom mächtigen Militär unterstützt. Autoritäre Regierung und Opposition hatten sich zuletzt bei inzwischen unterbrochenen Gesprächen in Mexiko etwas angenähert. Die Regierungsgegner, die seit 2017 alle Wahlen boykottiert hatten, sagten daraufhin ihre Teilnahme an den Regionalwahlen zu.

(SDA)

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