Impfstoff-Hersteller wehrt sich
Astrazeneca habe sich an Vereinbarungen mit EU-Kommission gehalten

Der Impfstoffhersteller Astrazeneca hat sich nach dem von der EU-Kommission eingeleiteten Verfahren gegen den Konzern für sein Vorgehen gerechtfertigt.
Publiziert: 26.04.2021 um 15:51 Uhr
Das Logo am Gebäude des Pharmakonzerns Astrazeneca. Das Unternehmen hat sich nach dem von der EU-Kommission eingeleiteten Verfahren für sein Vorgehen gerechtfertigt. Foto: Georg Wendt/dpa
Foto: GEORG WENDT

Astrazeneca habe sich an seinen Vertrag mit der EU-Kommission gehalten und werde sich vor Gericht verteidigen, hiess es am Montag in einer Reaktion des Unternehmens auf die Ankündigung aus Brüssel. Die EU-Kommission hatte zuvor mitgeteilt, im Namen der 27 Mitgliedsstaaten vor einem belgischen Gericht ein Verfahren wegen gekürzter Impfstofflieferungen gestartet zu haben.

«Wir glauben, dass dieser Rechtsstreit unbegründet ist und begrüssen die Möglichkeit, diese Auseinandersetzung so schnell wie möglich beizulegen», hiess es von Astrazeneca. Man werde den EU-Staaten bis Ende April gemäss der Vorhersage fast 50 Millionen Impfdosen liefern. Ausserdem arbeite man daran, die Produktion weiter schnellstmöglich hochzufahren.

Der britisch-schwedische Hersteller hatte die Lieferungen von Corona-Impfstoff an die Europäische Union in den vergangenen Monaten immer wieder einseitig drastisch gekürzt. Im ersten Quartal gingen nur 30 Millionen statt 120 Millionen Impfdosen an die 27 Staaten. Für das zweite Quartal werden nach jüngsten Angaben 70 Millionen Dosen erwartet. Ursprünglich waren 180 Millionen vereinbart.

Aus Sicht der EU-Kommission verstösst der Hersteller damit gegen einen EU-Rahmenvertrag vom August 2020. Insgesamt hat die EU-Kommission 300 Millionen Dosen von Astrazeneca bestellt. Das Verhältnis zwischen der EU-Kommission und dem Unternehmen ist schon lange angespannt - auch, weil Grossbritannien von den Lieferproblemen kaum betroffen war.

(SDA)

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