Auf einen Blick
- Kämpfer verkünden Sturz von Assad im syrischen Staatsfernsehen
- Islamistische Gruppe HTS und verbündete Milizen nehmen Damaskus ein
- Binnen weniger Tage Kontrolle über mehrere syrische Grossstädte gewonnen
In Syrien haben Kämpfer mehrerer Gruppen im Staatsfernsehen den Sturz von «Tyrann» Baschar al-Assad bekanntgegeben. In einer am Sonntagmorgen übertragenen Ansprache verlas ein Mitglied der Gruppe «Einsatzzentrale zur Eroberung von Damaskus» eine Erklärung. Darin wurde die «Befreiung der Stadt Damaskus und der Sturz des Tyrannen Baschar al-Assad» verkündet.
Weiter hiess es, «alle zu Unrecht in den Gefängnissen des Regimes Inhaftierten» sollten freigelassen werden. Kämpfer wie Bürger wurden in der Erklärung aufgerufen, das «Eigentum des freien syrischen Staats» zu schützen.
Rasanter Vormarsch
Kämpfer unter Führung der islamistischen Gruppe Hajat Tahrir al-Scham (HTS) und mit ihr verbündete Milizen hatten kurz zuvor die Einnahme der Hauptstadt Damaskus und die Flucht von Machthaber Baschar al-Assad verkündet. Der Einnahme von Damaskus war ein rasanter Vormarsch der Regierungsfeinde vorangegangen, die binnen weniger Tage die Kontrolle über mehrere syrische Grossstädte gewonnen hatten.
Maslum Abdi, der Anführer der von kurdischen Kämpfern angeführten und von den USA unterstützten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF), sprach von «historischen» Momenten und dem Sturz von Assads «autoritärem Regime». Der «Wandel» biete eine «Chance, ein neues Syrien aufzubauen, das auf Demokratie und Gerechtigkeit basiert und die Rechte aller Syrer garantiert», fügte Abdi im Onlinedienst Telegram an.
Wie auf Bildern der Nachrichtenagentur AFP zu sehen war, stürzte am Sonntag im Zentrum von Damaskus eine jubelnde Menschenmenge eine Statue des früheren Staatschefs Hafis al-Assad und trampelte auf ihr herum. Hafis al Assad, der Vater und Vorgänger von Baschar al-Assad hatte Syrien von 1971 bis zu seinem Tod im Jahr 2000 mit extrem harter Hand und Brutalität regiert.