Drogenboss (40) steckt hinter den niederländischen Folterkammern
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«Eiskalt und schockierend»:Niederländische Polizei entdeckt Folterkammern

Im Luxus-Penthouse verhaftet
Drogenboss steckt hinter niederländischen Folterkammern

Die Polizei hat im niederländischen Rotterdam sieben Folter-Container entdeckt. Ermittlungen zeigen: Eine Drogenbande soll dahinterstecken, die mit einem Unterwelt-Boss verfeindet war.
Publiziert: 08.07.2020 um 15:51 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2020 um 11:35 Uhr
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Die niederländische Polizei hat ein Gefängnis der Unterwelt mit einer Folterkammer entdeckt.
Foto: Politie Rotterdam

Hinter der in den Niederlanden entdeckten Folterkammer in einem Container steckt nach ersten Ermittlungen eine Drogenbande. Die örtliche Polizei hatte am Vortag Bilder von sieben Seecontainern veröffentlicht, die zu Zellen und einer Folterkammer umgebaut waren.

Der Hauptverdächtige ist nach Polizeiangaben Robin van O.* aus Den Haag. Er ist ein führender Drogenboss, berichtet «De Telegraaf». Bei der Gruppierung soll es sich um eine Allianz aus verschiedenen kriminellen Banden, die sich «Los Pepes» nannten.

Allianz gegen Unterwelt-König Ridouan Taghi

Die Bezeichnung lehnt sich an die gleichnamige kolumbianischen Todesschwadron an, die den Drogenbaron Pablo Escobar (†44) beseitigen wollte. Auch die niederländischen «Los Pepes» bildeten eine Front gegen den Unterwelt-König Ridouan Taghi (42), der Anfang dieses Jahres verhaftet wurde. Offenbar war die Foltervorrichtung für Taghis Komplizen vorgesehen.

Van O. war seit April wegen des Verdachts auf Drogenhandel und der Vorbereitung einer Liquidierung ins Visier der Ermittler geraten. Dabei war auch die Lagerhalle im Ort Wouwse Plantage in der südlichen Provinz Brabant entdeckt worden, in der die Container aufgestellt waren.

Der 40-Jährige wurde in seinem teuren Penthouse in Den Haag verhaftet. Auch bei fünf weiteren Männern klickten die Handschellen. Ihre Anwälte wollten sich auf eine Anfrage von «De Telegraaf» nicht äussern.

Bande über Handys abgefangen

Die Kriminalpolizei war der Bande über das Abfangen von Telefon- und Chatgesprächen auf die Spur gekommen. Die Verdächtigen hatten nach Angaben der Polizei über das inzwischen geschlossene Netzwerk EncroChat unverblümt über Entführungen und Folterungen gechattet.

In einem der Container – von der Bande «Behandlungszimmer» genannt – waren ein Zahnarztstuhl und zahlreiche Folterinstrumente gefunden worden. Die Entdeckung der umgebauten Zellen und des Folterraumes schockte viele in den Niederlanden. «Das ist doch eine neue Dimension auch bei Kriminellen», sagte ein Polizeisprecher. «Das Bild der Seecontainer ist eiskalt und sehr schockierend.»

Mögliche Opfer wurden von der Polizei vorgewarnt

«Einen siebten Seecontainer nannten die Verdächtigen das ‹Behandlungszimmer›, ganz offensichtlich gedacht und fertig eingerichtet, um Menschen zu foltern», teilte die Staatsanwaltschaft mit. In dem Container waren ein Zahnarztstuhl und zahlreiche Folter-Instrumente gefunden worden wie Heckenscheren, Zangen und chirurgische Instrumente.

Die Ermittler hatten nach eigenen Angaben zugegriffen, bevor die Räume benutzt worden waren. Mögliche Opfer der Bande sollen ebenfalls der Unterwelt angehören – diese waren zuvor von der Polizei gewarnt worden und tauchten rechtzeitig unter. (szm/SDA)

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