Ein heftiger Hagelschauer hat am Sonntag Teile der westmexikanischen Stadt Guadalajara unter sich begraben. In mindestens sechs Vierteln am Rand der Fünf-Millionen-Stadt wurden die Einwohner von einer bis zu zwei Meter hohen Eisschicht überrascht.
In den Tagen zuvor hatten die Temperaturen in der Gegend bei bis zu 31 Grad gelegen. In der Region hagelt es zu dieser Zeit zwar immer mal wieder vor, doch das Ausmass überraschte viele.
«Es sieht aus, als habe es geschneit. Das ist unglaublich», erklärte der Gouverneur des Bundesstaates Jalisco, Enrique Alfaro. So etwas habe er noch nie gesehen, erst recht nicht in Guadalajara. «Wir müssen uns fragen, ob der Klimawandel nicht real ist».
Fast 200 Häuser und Geschäfte wiesen Hagelschäden auf, Dutzende Fahrzeuge wurden von dem Hagelstrom fortgerissen. Einzig die Kinder freuten sich: Während Einsatzkräfte die Strassen freiräumten, lieferten sie sich Hagelballschlachten.
Das Phänomen erkläre sich mit der Instabilität der Atmosphäre, sagte der Meteorologe Hector Magaña: Die Temperaturen am Boden seien stark gestiegen, während sich am Himmel massenhaft feuchte Luft zu einer «gewaltigen Gewitterwolke» angesammelt habe. (SDA)