Die Stimmung im Sportwagen ist ausgelassen. Luigi V.* will seinen Geburtstag nachfeiern. Der Sozialarbeiter aus Neapel wurde am Donnerstag 39 Jahre alt. Samstagnacht zieht er mit Kumpel Fausto D.* (†36) aus Padua los. Ab auf die A1. Ziel: eine Techno-Party in Rovigo (I).
Luigi V. drückt das Gaspedal durch. Fausto D. hält das Smartphone aufs Tacho, filmt die Raserei. Man hört Jubel auf dem Video, das im Livestream auf seiner Facebook-Seite läuft. «Wir fahren nach Rovigo, Leute, wir fahren jetzt 200 ... Mal sehen, wie weit wir gehen können», jauchzt Fausto, «dieser BMW ist ein Monster, wir sind bei 220!».
Der BMW schleudert gegen die Leitplanke
Luigi schlägt vor: «Halten wir beim Autogrill an?» Doch dann folgt die tödliche Entscheidung des Coiffeurs: «Nein, die Drogen und der Rest warten auf uns.» Wenige Minuten später sind beide Männer tot.
Doch es ist nicht der Crash, der sie tötet. Vor der Ausfahrt Modena Süd verliert Luigi V. die Kontrolle über seinen BMW. Das Fahrzeug beginnt zu schlingern. Es kracht erst gegen eine Seitenleitplanke, wird dann über die Fahrbahnen gegen die Mittelleitplanke geschleudert.
Wer überfuhr die Männer?
Wie durch ein Wunder bleiben die Insassen zunächst unverletzt. Sie kriechen aus dem Autowrack. Ein verheerender Fehler. Denn kaum stehen Luigi und Fausto auf der Überholspur, rauscht ein PKW mit hoher Geschwindigkeit heran, erfasst beide Männer. Sie sind auf der Stelle tot.
Ein Maserati und ein weiterer BMW werden von der Polizei angehalten. Hat einer der beiden Fahrer, Luigi V. und Fausto D. auf dem Gewissen? Weder der Maserati-Lenker noch der zweite BMW-Fahrer wollen es gewesen sein. Beide beteuern, sie hätten nur die Wrack-Teile, die auf der Fahrbahn herumlagen überfahren. Die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang laufen auf Hochtouren.
* Name bekannt