Das Internationale Auschwitz-Komitee würdigte die Schriftstellerin und Zeitzeugin. «Für Auschwitz-Überlebende war es immer ein grosser Trost, dass die Stimme von Zofia Posmysz in der ganzen Welt hörbar war», betonte Christoph Heubner, der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees. Mit ihren literarischen Werken sei sie «eine Übersetzerin der Empfindungen und Erinnerungen vieler Überlebender « gewesen.
Der polnische TV-Nachrichtensender TVN24 berichtete online unter Berufung auf die Stadtverwaltung von Auschwitz (Oswiecim), Zofia Posmysz sei am Montagmorgen im Hospiz der Stadt gestorben. Die Schriftstellerin und Drehbuchautorin sei auch Ehrenbürgerin der Stadt gewesen.
Als 18-Jährige wurde Posmysz 1942 verhaftet, als sie in ihrer Heimatstadt Krakau Flugblätter für den polnischen Widerstand verteilte. Nach zweieinhalbjähriger Haft in Auschwitz wurde sie nach Ravensbrück verschleppt. Dort erlebte sie als 21-jährige Frau die Befreiung am 2. Mai 1945.
Nach ihrer Rückkehr nach Polen arbeitete sie unter anderem für den polnischen Rundfunk. Sie wurde durch ihr auch auf Deutsch veröffentlichtes Hörspiel «Die Passagierin» international bekannt. In dem Werk geht es um die Wiederbegegnung einer Auschwitz-Überlebenden mit ihrer ehemaligen KZ-Wächterin während einer Schiffsreise. Das Hörspiel diente als Vorlage für einen Film und eine Oper.
(SDA)