«Eine grosse Fotografin, eine grosse italienische Frau», würdigte Kulturminister Dario Franceschini die Sizilianerin, die mit ihrer Kunst und ihren Bildern den Kampf gegen das Verbrechen und für mehr ziviles Engagement vorangebracht habe.
Die in Palermo geborene Fotografin war ein Star des italienischen Fotojournalismus, mit ihren unzähligen Bildern von Mafia-Verbrechen in den 1970er und 1980er Jahren wurde sie zu einer Chronistin jener Zeit auf der von den Cosa-Nostra-Clans geprägten Insel.
«Meine Bilder sind Anklagen», sagte sie der Nachrichtenagentur dpa 2019. «Ich bin eine Botin des Widerstands, des Widerstands gegen Gewalt, Korruption, Armut, gegen das moralische und politische Chaos.» Immer wieder fotografierte sie Leichen und Opfer der Mafia.
Eines ihrer ergreifendsten Bilder zeigt einen verzweifelten Mann, der Anfang 1980 in Palermo einen leblosen Körper aus einem Auto zieht. Der Tote war Siziliens Präsident Piersanti Mattarella, der andere Mann sein Bruder Sergio - heute der Staatspräsident Italiens.
Battaglia - der Name bedeutet übersetzt «Kampf» oder «Schlacht» - fotografierte vor allem für die linke Tageszeitung «L'Ora». Mit den Mafia-Bildern hörte sie auf, nachdem 1992 die beiden Richter Giovanni Falcone und Paolo Borsellino bei Bombenanschlägen getötet worden waren. Battaglia kannte die Juristen persönlich. Die Künstlerin war erschöpft, schockiert, fassungslos von der nicht endenden Gewalt.
Die Fotografin engagierte sich auch in der sizilianischen Politik. «Palermo verliert eine aussergewöhnliche Frau, einen Bezugspunkt», schrieb Bürgermeister Leoluca Orlando bei Twitter. Battaglia sei anerkannt gewesen in der Welt der Kunst, «eine Galionsfigur bei der Befreiung der Stadt Palermo von den Fängen der Mafia».
(SDA)