Imre Kertész wurde am 9. November 1929 in Budapest geboren und wuchs in einer jüdischen Familie auf. 1944 wurde er nach Auschwitz und Buchenwald deportiert und nach Kriegsende aus dem KZ befreit. In den folgenden Jahrzehnten schlug er sich als Redaktor, Autor von Unterhaltungsstücken fürs Theater und Übersetzer der Werke von Nietzsche und Wittgenstein durch.
Doch die Erfahrungen der Shoah liessen ihn nicht mehr los. Von 1960 bis 1973 arbeitete er an seinem Hauptwerk, dem «Roman eines Schicksallosen». 2002 erhielt er den Literaturnobelpreis, 2006 folgte der Preis für Verdienste um die deutsche und europäische Verständigung der Deutschen Gesellschaft.
Der Schriftsteller behandelte in seinen Werken das Überleben in totalitären Systemen und das Phänomen der Verdrängung in der Nach-Wende-Gesellschaft.
Kertesz, der seinem Heimatland immer kritisch gegenüber stand, lebte lange Zeit in Berlin. 2012 zog er wegen seiner Parkinson-Erkrankung nach Budapest zurück. «Ich habe Parkinson, sonst wäre ich nie zurückgekommen», sagt er 2013 in einem Interview mit der «Zeit». (bau/SDA)