Ikonen der Kunstgeschichte
«Golden Boy Gustav Klimt» in Amsterdam

Die goldenen Gemälde des österreichischen Malers Gustav Klimt (1862-1918) sind Ikonen der Kunstgeschichte.
Publiziert: 05.10.2022 um 16:20 Uhr
Ein Besucher steht während der Pressevorbesichtigung der Ausstellung «Golden Boy Gustav Klimt» im Van Gogh Museum. Foto: Koen Van Weel/ANP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Foto: Koen van Weel

«Der Kuss» oder «Judith» faszinieren bis heute weltweit und wurden millionenfach vermarktet.

Das Amsterdamer Van Gogh Museum zeigt nun den «Golden Boy Gustav Klimt» aber in einem ganz anderen Licht, gemeinsam mit seinen Ideengebern. «Er wird nicht als für sich selbst stehendes Genie gezeigt, sondern als ein Mann, dessen Werk entstand und blühte dank der Inspiration von internationalen Gleichgesinnten», sagte Emilie Gordenker, Direktorin des Van Gogh Museums am Mittwoch in Amsterdam.

In Zusammenarbeit mit dem Wiener Belvedere Museum sind ab Freitag insgesamt 36 Werke von Klimt zu sehen sowie noch etwa 40 Werke seiner Vorbilder, wie Vincent van Gogh, Auguste Rodin, Edward Munch, Henri Matisse oder Claude Monet. Zeitgenossen, die wie Klimt auch radikal Konventionen brachen und Erneuerung wollten.

Viele der gezeigten Werke, vorwiegend aus Privatsammlungen, werden nach den Worten von Direktorin Gordenker nur noch selten ausgeliehen. Dazu gehören «Judith» (1901), «Emilie Flöge» (1902) und «Wasserschlangen II» (1904), das erstmal seit 60 Jahren wieder öffentlich zu sehen ist. Es sind Bilder aus der Periode des Jugendstilmalers, in der er viel Blattgold nutzte.

Klimt, Mitbegründer der Wiener Sezession 1897, schuf vor allem betörende und dekorative Gemälde. Aber es sind vielschichtige Bilder, die immer wieder Themen wie Liebe, Tod, Sehnsucht und Suche nach Glück behandeln.

Die expressive Farbpalette van Goghs etwa inspirierte Klimt für seine eigenen Porträts. Aber man sieht auch eine Verwandtschaft mit dem Impressionisten Claude Monet in den geheimnisvollen, melancholischen Landschaftsbildern. Bei seinem Besuch in Paris 1909 lernte Klimt die Arbeiten von Henri Toulouse-Lautrec und Henri Matisse kennen. Deren Einfluss ist verblüffend in seinen eigenen grossen Frauenporträts zu sehen, Bilder von starken Frauen.

Zum Schluss steht «Die Braut» zentral, ein unvollendetes Werk. Das Bild stand auf der Staffelei in seinem Atelier, als Klimt plötzlich 1918 starb.

(SDA)

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