Ihren Job dürfen sie aber behalten
Deutsche Suff-Polizisten verprügeln Flüchtling

Zwei Polizisten aus Baden-Württemberg kannten auf ihrer Suff-Tour in Augsburg kein Mass. Betrunken schlugen sie mitten in der Nacht einen Flüchtling zusammen. Um ihren Job müssen sie trotzdem nicht bangen.
Publiziert: 28.03.2019 um 14:11 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2019 um 15:28 Uhr
Hier eskalierte die Situation: McDonalds am Königsplatz in Augsburg.
Foto: Google maps

Ausgelassen feierte eine Gruppe Polizisten im Herbst 2016 auf einem Ausflug in Augsburg (D). Ihre -Tour beendeten sie mit einem Besuch im McDonalds. Dort setzten sich die Beamten zu einem Flüchtling (25) aus Senegal an den Tisch.

Der Oberkommissar beleidigte den Dunkelhäutigen zunächst mit: «Black man go home» («Schwarzer Mann, geh nach Hause») – und drückte ihm anschliessend einen Hamburger ins Gesicht. Der Senegalese verliess das Lokal, der Oberkommissar folgte ihm.

Wegen Alkohol Kontrolle verloren

Draussen mischte sich noch ein Polizisten-Kollege (41) ein, hielt den Flüchtling fest. Währenddessen schlug ihm der Kommissar mit der Faust ins Gesicht und trat ihm gegen den Oberschenkel. Einfach so, ohne Grund.

Jetzt stand der Kommissar vor Gericht und räumte die Vorwürfe ein, berichtet die «Augsburger Allgemeine». Er habe, vermutlich durch den vielen Alkohol, die Selbstbeherrschung verloren. «Mein Verhalten war inakzeptabel und durch nichts zu entschuldigen», sagte er am Prozess.

Gegen Asylbewerber habe er aber generell nichts, versicherte der Polizist. Zuvor war bekannt geworden, dass der Mann AfD-Plakate auf Facebook verbreitet hatte, die sich gegen Flüchtlinge richteten.

Elf Monate Bewährung

Für die Schläge kassierte der Polizist elf Monate auf Bewährung. Sein Kollege eine Busse von 9000 Euro. Ihre Jobs dürften die beiden behalten: Erst ab einer Bewährungsstrafe von mindestens zwölf Monaten verliert ein Beamter in Deutschland automatisch seinen Job. 

Entsprechend erleichtert nahm der Oberkommissar die Strafe auf. Er war seit der Prügel-Attacke vom Dienst suspendiert. Nun dürfte ihm aber noch ein Disziplinarverfahren drohen. Sei Kollege möchte das Urteil noch weiterziehen. (hah)

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