Caterina G.* (†88) aus Camporosso an der italienischen Riviera hat den Kampf um ihr Leben auf der Intensivstation des Spitals von Sanremo verloren. Anfang des Monats wurde die Frau mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus eingeliefert. Der Grund: Der italienische Wasserversorger Iren hat ihr eine Rechnung in der Höhe von 15’339 Euro zugeschickt.
Ihre Schwiegertochter öffnete die Post für sie, las ihr die Rechnung vor. Und auch, dass die Hälfte des Geldes von ihrer Bank bereits überwiesen wurde, weil sie eine Einzugsermächtigung erteilt hatte. Das versetzte die betagte Dame derart in Aufregung, dass sie mit der Ambulanz ins Spital gebracht wurde. Ihr Zustand ist weiterhin kritisch.
Fehlerhafter Zähler ist schuld
Dabei ist alles nur ein dummer Fehler, wie der Konzern gegenüber der Zeitung «Il Secolo XIX» mitteilte. Eigentlich hätte die Rentnerin für den Zeitraum von August bis Oktober nur 65 Euro zahlen müssen. Vermutet wird, dass der Irrtum auf einen fehlerhaften Zähler oder einen Fehler bei der Ablesung zurückzuführen ist.
Der Wasserversorger Iren entschuldigte sich daraufhin bei der Familie. «Es tut uns sehr leid, was der Dame passiert ist», heisst es in einem Schreiben. «Sollte sich herausstellen, dass der Irrtum auf Iren zurückzuführen ist, muss sie überhaupt nichts zahlen.» Auf jeden Fall soll sie den zu viel gezahlten Betrag zurückbekommen.
Familie erwägt rechtliche Schritte
Allerdings musste die Familie von Caterina G. viel Aufwand betreiben, bis Iren den Fehler einsah. Auf der irrtümlichen Rechnung steht, dass Caterina G. vom 21. Februar bis zum 31. Oktober 4182 Kubikmeter Wasser verbraucht hätte. Ihr Sohn Luigi T.* schickte Fotos der Zähler, die den tatsächlichen Wasserverbrauch seiner Mutter zeigten. «Sie haben mir nicht mal geantwortet», beschwert sich der Mann.
«Bevor man einer kranken Rentnerin eine solche Rechnung schickt, hätte man den Zähler von einem anderen Techniker überprüfen lassen können. Als wir persönlich vorbeigingen, haben wir gehört, dass auch andere falsche Rechnungen verschickt wurden, aber keine wies einen so hohen Betrag auf.»
Dieser Fehler kostete die Italienerin nun das Leben. An Heiligabend starb sie im Spital. Zu der Beerdigung von Caterina G. waren über 200 Menschen erschienen, berichten italienische Medien. (neo/man)
* Namen bekannt