Ihr wurden starke Medikamente verabreicht
Mädchen (11) aus Versehen in Psychiatrie eingewiesen

Ein schockierender Fall erschüttert Neuseeland: Ein 11-jähriges Mädchen wurde fälschlicherweise in die Psychiatrie eingewiesen und mit starken Medikamenten behandelt. Die Polizei hatte das Kind mit einer vermissten Frau verwechselt.
Publiziert: 02.04.2025 um 11:33 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2025 um 11:40 Uhr
In dieses Spital wurde das Mädchen eingeliefert.
Foto: Screenshot Google Maps

Darum gehts

  • Elfjähriges Mädchen in Neuseeland fälschlicherweise in Psychiatrie eingewiesen
  • Kind mit Behinderung wurde für vermisste 20-jährige Frau gehalten
  • Mädchen über zwölf Stunden in Klinik, mit Antipsychotika behandelt
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AFPAgence France Presse

In Neuseeland ist ein Mädchen (11) in die Psychiatrie eingewiesen und unter starke Medikamente gesetzt worden, weil Polizeibeamte das Mädchen mit einer vermissten Frau verwechselten. Der Fall, zu dem am Mittwoch ein Untersuchungsbericht veröffentlicht wurde, hat im ganzen Land grosse Empörung ausgelöst.

Das Mädchen, das dem Bericht zufolge über «eingeschränkte sprachliche Fähigkeiten» verfügt, wurde am 9. März von einer Polizeistreife auf einer Brücke in Hamilton auf der Nordinsel Neuseelands aufgegriffen. Die Polizisten hielten das Kind für eine 20-jährige Frau, die aus einem Krankenhaus verschwunden war, und brachten es in die Klinik. Dort wurde das Mädchen auf die «psychiatrische Intensivstation» eingewiesen – obwohl eine Pflegerin darauf hinwies, dass die Patientin aussehe «wie ein Kind».

«Patientin A lebt mit einer Behinderung, die dazu führt, dass sie nicht in der Lage ist, anderen von sich zu erzählen», versuchte das Gesundheitsministerium die folgenschwere Verwechslung zu erklären. Weil sie die vom Krankenhauspersonal verordneten Medikamente ablehnte, wurde die Elfjährige fixiert und mit Antipsychotika behandelt, die Kindern dem Bericht zufolge «nur selten verabreicht werden».

Kind über zwölf Stunden alleine in der Klinik

«Das Personal ging davon aus, dass es einer Erwachsenen und nicht einem Kind Medikamente verabreichte», heisst es in dem Bericht. Das Mädchen war mehr als zwölf Stunden in der Klinik, bis die Polizei den Fehler bemerkte und die Familie informierte. Die Eltern holten ihre Tochter dann ab.

Der Gesundheitsbeamte Richard Sullivan bat die Familie für das erlittene «Trauma» um Entschuldigung. Mit der umfassenden Untersuchung solle sichergestellt werden, «dass so etwas nicht noch einmal passiert».

Neuseelands Premierminister Christopher Luxon hatte die Untersuchung vergangene Woche nach Bekanntwerden des Falls angeordnet. Als Vater könne er sich gut in den «schrecklichen» Vorgang hineinversetzen, sagte Luxon. Er empfinde «grosses Mitgefühl» mit dem Mädchen und seiner Familie.

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