Ihnen drohen Vergewaltigung, Folter und Tod
Ukraine-Soldatinnen riskieren im Kampf gegen Putin ihr Leben

Tausende Ukrainerinnen kämpfen an vorderster Front gegen Russlands Truppen. Ihnen droht im Falle einer Gefangennahme das Schlimmste – am Kampfeinsatz hindern lassen sie sich dennoch nicht.
Publiziert: 01.01.2023 um 12:34 Uhr
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Ukrainische Soldatinnen riskieren im Kampf gegen russische Truppen alles. (Symbolbild)
Foto: DUKAS

Nicht nur ukrainische Männer ziehen in den Kampf gegen Russlands Präsidenten Wladimir Putin (70) und seine Truppen. Auch immer mehr Frauen schliessen sich dem militärischen Widerstand an. Laut der stellvertretenden ukrainischen Verteidigungsministerin Anna Malyar (44) sollen sich mittlerweile «mindestens 30'000 Frauen» freiwillig zum Armee-Dienst gemeldet haben. 5000 Soldatinnen sind direkt an der Front stationiert. Wie viele es genau sind, ist ein streng gehütetes Geheimnis.

Insbesondere als Scharfschützinnen sind die Frauen begehrt, wie der «Economist» berichtet. Sie seien «flinker und präziser» als die Männer, erzählt einer der Ausbilder. Zudem seien sie geduldiger und würden weniger Risiken eingehen.

«Vergewaltigt, gefoltert – und hingerichtet»

«Man muss töten, ohne sich etwas zu überlegen. Es muss dir scheissegal sein. Und ehrlich gesagt: Mir persönlich ist das scheissegal», erzählt eine junge Frau mit dem Decknamen «Sultan» (24). Zusammen mit zwei weiteren Frauen absolviert sie die Ausbildung zur Scharfschützin, will an vorderster Front gegen Putins Truppen kämpfen.

Die Frauen wissen: Bei einer Gefangennahme droht ihnen das Schlimmste. Ihre Kollegin mit dem Decknamen «Phoenix» meint: «Wenn eine Scharfschützin gefangen genommen wird, dann wird sie vergewaltigt, erniedrigt, gefoltert – und schliesslich hingerichtet.» Daher müsse ein Scharfschütze stets zum Äussersten bereit sein. «Notfalls gilt es auch, sich mit einer Granate in die Luft zu sprengen.»

Ihre kleine Tochter habe sich bereits mit dem Gedanken abgefunden, dass sie sterben könnte, sagt «Sultan». «Sie sagte mir, dass sie traurig sein wird, wenn das passiert, aber dass sie immer einen Platz in ihrem Herzen für mich haben wird.» Dennoch sei es für sie eine Ehrensache, in den Krieg zu ziehen. «Ich mache alles, um sicherzustellen, dass ihre Generation sich nicht um Putin und diese verrückte Welt kümmern muss.» (zis)

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