Bodhi R.* (23) aus Noosa (Australien) wurde nach einem Vorfall in den frühen Morgenstunden des vergangenen Donnerstags auf einer Insel vor der Küste Sumatras, festgenommen. Weil er alkoholisiert Passanten angegriffen und verletzt hatte, drohen ihm bei einer Verurteilung bis zu fünf Jahre Gefängnis.
Wie die lokale Polizei gegenüber der australischen Tageszeitung «The Age» sagte, habe der Australier Wodka getrunken, bevor er nachts ohne Kleidung aus seinem Zimmer stürmte. R. habe zwar abgestritten, Alkohol getrunken zu haben, allerdings sei in seinem Zimmer eine halbleere Flasche gefunden worden.
Fischer landet nach Angriff im Spital
«Er kam nackt aus seinem Zimmer. Ein Sicherheitsmann versuchte, ihn aufzuhalten, wurde aber am Hals getroffen und fiel hin», sagte der Polizeichef der Insel. «Anschliessend ging er nach draussen und griff Passanten an. Er hat fast jeden geschlagen, der auf der Strasse war.»
Unter den Opfern ist offenbar auch ein Motorradfahrer. Als dieser vorbeifuhr, sei R. offenbar auf ihn losgegangen. Als der Mann bereits am Boden lag, soll der Australier das Motorrad auf ihn geschleudert haben. Beim Opfer handelt es sich um einen ortsansässigen Fischer, der anschliessend in ein Krankenhaus gebracht werden musste. Eine Wunde am Bein musste mit 50 Stichen genäht werden.
Einheimische versuchten Hotel abzubrennen
Wütend über das Verhalten des Touristen und die verursachten Verletzungen versuchten einige Passanten, laut Polizeiangaben, das Hotel selbst in Brand zu setzen. «Glücklicherweise gelang es der Polizei und dem Dorfvorsteher, den Mob zu beruhigen», so der Polizeichef.
Wegen des Vorfalls wurde bereits Anzeige eingereicht. Nach indonesischem Strafgesetzbuch drohen dem Angreifer bis zu fünf Jahre Haft, wegen Misshandlung und schwerer Körperverletzung. Für den jungen Australier könnte es aber noch schmerzhafter werden. In der ultrakonservativen Provinz Aceh, gilt – anders als im Rest Indonesiens – bei Trunkenheit in der Öffentlichkeit die Scharia. Es drohen bis zu 40 Stockschläge. Nicht-Muslime können allerdings wählen, nach welchem Recht sie bestraft werden möchten.
Im Alltag wird das private Trinken bei Touristen normalerweise geduldet. R. soll der Polizei erzählt haben, er sei mit einem männlichen Freund für vier Tage auf die Insel gekommen, um zu surfen. Jetzt bleibt er vorerst länger in Indonesien. (bbs)
* Name bekannt