«Idioten bauen noch immer F-35»
Trump-Berater Musk hält den modernsten Kampfjet der Welt für überflüssig

F-35-Debatte: Schweizer Armee vs. Elon Musk. Während Bern die Vorteile der bestellten Jets betont, hält der Trump-Berater bemannte Kampfjets im Drohnenzeitalter für überflüssig. Der Milliardär kritisiert die Kosten und Komplexität des modernsten Kampffliegers der Welt.
Publiziert: 26.11.2024 um 00:43 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2024 um 11:13 Uhr
Tech-Milliardär Elon Musk, Berater des designierten US-Präsidenten Donald Trump, hält nicht viel von Kampfjets wie dem F-35. Drohnentechnologie mache bemannte Kampfflugzeuge überflüssig.
Foto: AFP

Auf einen Blick

  • Trump-Berater Musk kritisiert F-35-Kampfjets als überflüssig im Drohnenzeitalter
  • Schweizer Armee lobt F-35A für technologischen Vorsprung und Kosteneffizienz
  • F-35 gilt als modernster Kampfflieger der Welt, der eine Reihe von Entwicklungsproblemen aufweist
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Für die Schweizer Armee sind sie der Stolz der Luftwaffe: die 36 bestellten F-35A. «Das Stealth-Flugzeug», heisst es auf der Website der Schweizer Armee, hat «einen grossen technologischen Vorsprung». Dadurch könne der Kampfjet «bis in die 2060er-Jahre genutzt werden». In der Evaluation, heisst es, habe der F-35A die «tiefsten Beschaffungs- und Betriebskosten erzielt – bei einem mit Abstand höchsten Nutzen».

Ganz anders sieht das Elon Musk (53), der als CEO des Raumfahrtunternehmens SpaceX etwas von Flugtechnologie versteht. Der für den designierten US-Präsidenten Donald Trump (78) als Berater berufene Tech-Milliardär hält den Bau moderner Kampfflugzeuge für sinnlos. «Bemannte Kampfflugzeuge sind im Zeitalter der Drohnen ohnehin überflüssig. Dadurch werden nur Piloten getötet», schrieb Musk am Montag auf seinem Onlinedienst X.

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«Idioten bauen noch immer bemannte Kampfjets wie die F-35»

Besonders kritisierte Musk den F-35-Kampfjet, der vom US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hergestellt wird und 2015 in den Dienst gestellt wurde. «Derweil bauen einige Idioten immer noch bemannte Kampfjets wie die F-35», schrieb Musk zu einem Video, das Hunderte von Drohnen in Formation am Himmel zeigt.

Die F-35 ist das modernste Kampfflugzeug der Welt. Der Jet kann als Tarnkappenbomber und auch zur Aufklärung eingesetzt werden. 16 Staaten – neun davon in Europa – entschieden sich für den F-35. Neben der Schweiz haben auch Deutschland, Polen, Finnland und Rumänien Verträge über die Anschaffung dieses Flugzeugs unterzeichnet.

«Tausendsassa, der nichts beherrscht»

Bei der Entwicklung des Jets gab es Probleme, insbesondere bei den Computerprogrammen; auch werden die sehr hohen Betriebskosten des F-35 regelmässig kritisiert. Musk nannte die Maschine «einen teuren und komplexen Tausendsassa, der nichts beherrscht».

Für den Militärforscher Mauro Gilli von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich «ist das, was die F-35 teuer macht, die Software und die Elektronik, nicht der Pilot an sich». Dies sei bedeutsam, «weil eine wiederverwendbare Drohne die gesamte aufwendige Elektronik einer F-35 haben müsste», schrieb Gilli auf X.

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Auch verfügen Drohnen noch nicht über die Reichweite und Agilität von Kampffliegern. Ein F-35 kann zudem bis zu zehn Tonnen Waffen tragen und in der Luft betankt werden.

Offset-Entwicklungen

Musks Aussagen verleihen den laufenden Diskussionen in Militär- und Luftfahrtkreisen über die Zukunft der Luftkampftechnologie eine neue Dimension. Musks findet, dass die Industrie überdenken sollte, wie sie Flugzeuge entwickelt und einsetzt, weil die Technologie sich schnell verändert. Böse Zungen hingegen behaupten, dass der SpaceX-Chef bloss auf noch mehr Entwicklungsaufträge aus sei.

Der ETH-Militärexperte Gilli wies zudem darauf hin, dass die Existenz der F-35-Kampfflugzeuge und des B-1, eines strategischen Langstreckenbombers, dazu führte, dass mit den USA rivalisierende Staaten ihre eigenen Flugzeuge und ein fortschrittliches Radar-System entwickelten, um es mit ihnen aufzunehmen. «Durch ihre blosse Existenz zwingen die F-35 und die B-1 Russland und China zu strategischen Entscheidungen, die sie andernfalls nicht treffen müssten», schrieb Gilli.

Anm. d. Red.: Bei der Publikation enthielt dieser Artikel ein AI-Foto, welches gegen die Blick-Richtlinien verstossen hat. Blick hat es nachträglich ersetzt.

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