«Ich wurde auf einem Inlandflug auf Englisch angesprochen, das nervt»
SPD-Politikerin sorgt erneut für Shitstorm

Im Herbst der Rolex-Skandal, jetzt der nächste Shitstorm: Die deutsche SPD-Politikerin Sawsan Chebli sorgt mit einem Tweet für Entrüstung.
Publiziert: 17.03.2019 um 10:51 Uhr
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SPD-Politikerin Sawsan Chebli sorgt mit einem Tweet für Entrüstung.

Im Oktober sorgte die deutsche SPD-Politikerin Sawsan Chebli (40) mit einem Rolex-Bild für Aufregung. Der Berliner Staatssekretärin wurde vorgeworfen, SPD-Werte nicht vertreten zu können, weil sie eine Uhr im Wert von rund 8000 Franken trage. Ein Facebook-Nutzer hatte das Bild zuvor verbreitet – der Post ging viral.

Chebli wurde mit Hass-Kommentaren überhäuft. Als es ihr zu viel wurde, löschte sie kurzerhand ihr Facebook-Profil. Auf Twitter ist sie aber nach wie vor aktiv – und hat nun mit einem Beitrag erneut zahlreiche Reaktionen ausgelöst.

Chebli, deren Familie aus Palästina stammt, berichtet von einem Erlebnis im Flugzeug. Sie schreibt: «Schon wieder: Wurde gerade von einer Stewardess auf einem Inlandflug auf Englisch angesprochen. Hab sie gefragt, warum sie meint, ich könne kein Deutsch. Sie, sichtlich irritiert: ‹Wir haben halt viele ausländische Gäste.› Ehrlich, es nervt. #vonhier.»

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Viel Kritik

Hintergrund: Mit dem Hashtag #vonhier schreiben Deutsche mit Migrationshintergrund in den sozialen Netzwerken von Konfrontationen mit der Frage, woher sie stammen oder «eigentlich» kommen.

Doch für ihren Tweet vom 12. März erntet Chebli überwiegend Kritik. Viele Nutzer streichen heraus, dass es in Flugzeugen nicht unüblich ist, auf Englisch angesprochen zu werden. Der Politikerin wird gar vorgeworfen, eine Opferrolle bewusst zu suchen, um damit Aufmerksamkeit für ihre Anliegen zu generieren. 

CVP-Präsident Pfister: «Firstworldproblem einer Linken»

Auch in der Schweiz sorgt der umstrittene Post für Kritik. CVP-Präsident Gerhard Pfister (56) kritisiert Chebli auf Twitter. Er schreibt: «Firstworldproblem einer Linken beim CO2 Ausstossen. Nächstes Mal halt die Bahn nehmen. Da gibts keine Stewardessen, die man via Twitter zusammenstauchen kann.»

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Die Basler Kolumnistin Tamara Wernli (47) reagiert mit Ironie. Sie werde auf Langstreckenflügen ständig auf Italienisch angesprochen. «Ich frage mich, warum keine meint, ich sei Schweizerin. Das nervt total, echt.» Das nächste Mal werde sie höflich auf ihre «Alpenwurzeln» hinweisen. (nim)

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