Die Corona-Krise hat sich in den USA in den vergangenen Wochen zugespitzt. Das Land verzeichnet immer mehr Neuinfektionen pro Tag. Einige Bundesstaaten, darunter Kalifornien, Florida und Texas, haben Lockerungsschritte verschoben oder gar wieder rückgängig gemacht.
Anthony Fauci (79), einer der führenden Gesundheitsexperten des Landes, hat sich über die negative Entwicklung alarmiert gezeigt. Die gegenwärtige Lage sei «wirklich nicht gut» und erfordere «sofortiges» Handeln, sagte der Immunologe Fauci am Montag in einem Live-Chat. Die USA hätten die Pandemie nie unter Kontrolle gebracht und steckten daher immer noch tief in der ersten Welle des Virus.
Bereits vor einer Woche warnte Fauci sein Land vor dem Kongress, dass bald «100'000 Neuinfektionen pro Tag» möglich seien. Der Corona-Experte von US-Präsident Donald Trump (73) schien da seinen Chef direkt anzugreifen, indem er sagte, dass man sich «in die falsche Richtung» bewege.
Trump greift Fauci an: «Er sagte viele Dinge»
Doch mit seinen Mahnungen läuft Fauci bei Trump auf. Dieser gibt seit Monaten den Optimisten und hat mehrfach wiederholt, dass das Virus schon bald «einfach verschwinden» werde. Zuletzt tätigte er diese Vorhersage am vergangenen Mittwoch in einem Interview.
Angesprochen auf die Sorgen seines Corona-Beraters sagte der US-Präsident am gestrigen Dienstag nun, dass er mit Fauci nicht übereinstimme. «Wir befinden uns an einem guten Ort. Ich stimme ihm nicht zu», sagte Trump unverblümt. «Fauci sagte, dass man keine Masken tragen soll. Und er sagte zahlreiche Dinge. Verbieten Sie die Einreise aus China nicht, zum Beispiel», so der US-Präsident weiter.
Er sei aber froh darüber, dass er nicht immer auf seinen Berater gehört habe. Denn: «Hätte ich die Einreise aus China im Januar nicht verboten, wären wir heute in einer viel schlechteren Verfassung.» Dann macht Trump wieder auf Optimist und verfällt dem Selbstlob: «Wir haben gute Arbeit geleistet. Ich glaube, wir werden in zwei, drei oder vier Wochen, wenn wir das nächste Mal sprechen, in einer sehr guten Verfassung sein.»
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
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