«Ich mag es, unberechenbar zu sein»
Trump protzt mit Waffen-Lizenz

Die zehn führenden US-Präsidentschaftsbewerber der Republikaner haben sich gestern in einer dritten Fernsehdebatte erneut die Klingen gekreuzt. Trump nutzte die Gelegenheit, um über seine Liebe zu Waffen zu plaudern.
Publiziert: 29.10.2015 um 06:03 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 18:16 Uhr
Donald Trump und Ben Carson nahmen die Angriffe ihrer Kontrahenten gelassen.
Foto: Reuters

Ein wirrer Immobilien-Mogul und ein homophober Neurochirurg: Donald Trump und Ben Carson liegen in Umfragen zur republikanischen Präsidentschafts-Kandidatur ganz vorn. Für den Gouverneur von Ohio, John Kasich, rückt ein Alptraum damit immer näher an die Realität. «Wir sind dabei, jemanden auszuwählen, der nicht fähig ist, diese Arbeit zu machen», warnte er gestern im Rahmen der dritten Fernsehdebatte der führenden republikanischen Präsidentschaftsbewerber.

Trump liess sich vom Frontalangriff nicht beeindrucken. Auf die Pleite mehrerer seiner Immobilienprojekte in früheren Jahren angesprochen, konterte Trump mit den Worten: «Ich bin wirklich sehr gut darin, Schuldenprobleme zu lösen.» Der 69-Jährige brüstete sich zudem damit, dass er eine Lizenz zum Waffentragen besitze.

«Ich habe eine Lizenz, was sehr unüblich ist in New York – eine Lizenz zum Waffentragen», sagte er. Er sei «gelegentlich» mit einer Waffe unterwegs, «manchmal auch oft». «Ich mag es, unberechenbar zu sein.»

Die zweistündige Fernsehdiskussion vor einem Millionenpublikum drehte sich hauptsächlich um Wirtschaftsthemen, am Rande kamen aber auch Themen wie die Legalisierung von Marihuana und die Rentenpolitik zur Sprache.

«Ich bin Clintons schlimmster Alptraum»

Kein Befreiungsschlag gelang Jeb Bush, der einst als Favorit in das Rennen gestiegen war, nun aber in den Umfragen zurückfällt. Der frühere Gouverneur von Florida hatte versucht, vor allem mit seiner Erfahrung zu überzeugen. Einige Kommentatoren sahen dagegen eher seinen direkten Kontrahenten, den ebenfalls aus Florida kommenden Senator Marco Rubio als Gewinner der Debatte.

Der 44 Jahre alte Rubio punktete mit Angriffen gegen die Medien, vor allem mit seiner Version des «American Dream», der die Chance zum Aufstieg der kleinen Leute beinhaltet. In Florida zählt eine grosse Gemeinde von Latinos zur Wählerschaft.

Die frühere HP-Chefin Carly Fiorina, die bei der letzten Debatte einen starken Auftritt absolviert hatte, attackierte dieses Mal in ihrem Schlussstatement die Demokratin Hillary Clinton: «Ich bin vielleicht noch nicht Ihre Traumkandidatin. Aber ich kann Ihnen versichern, dass ich Hillary Clintons schlimmster Alptraum bin.»

Die nächste Fernsehdebatte der Republikaner ist für den 10. November angesetzt. Die Präsidentschaftswahl findet im November 2016 statt. US-Präsident Barack Obama darf nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten. Beide Parteien bestimmen ab Anfang kommenden Jahres in Vorwahlen ihre Kandidaten. (SDA/lha)

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