Er wollte die Rakete zum Mond sehen und fand einen Diamanten. Julien Navas aus Frankreich kam extra nach Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida, um den Start der ersten privaten US-Mission zum Mond zu bestaunen.
Seine Reise nahm jedoch eine überraschende Wendung, als er sich entschied, auch New Orleans zu besuchen. Auf dem Weg dorthin erfuhr er vom Crater of Diamonds State Park in Arkansas. Ein Park, der dafür bekannt ist, dass dort Diamanten zu finden sind.
«Das war Knochenarbeit»
Navas, der bereits Erfahrungen im Goldschürfen und Suchen von Fossilien hatte, war sofort interessiert und entschied sich, dort sein Glück, zu versuchen. Er kaufte ein Ticket, mietete sich ein einfaches Equipment für die Diamantensuche und los ging es. «Ich kam gegen neun Uhr im Park an und begann zu graben», sagt Navas zum Sender CNN. Und weiter: «Das war Knochenarbeit, daher konzentrierte ich mich am Nachmittag darauf, auf der Oberfläche nach etwas Auffälligem zu suchen.»
Glücklicherweise hatte es einige Tage zuvor jede Menge Regen gegeben. «Wenn es regnet, werden Schmutz und Erde weggespült, sodass schwere Steine, Mineralien und Diamanten nahe der Oberfläche freigelegt werden», erklärte Waymon Cox, stellvertretender Parkleiter.
Diamant nach seiner Verlobten getauft
Im Park werden oft grosse Diamanten an der Oberfläche gefunden und das 37,5 Hektar grosse Suchgebiet wird regelmässig umgepflügt, um den Boden zu lockern und natürliche Erosion zu fördern. Und Navas wurde nach mehreren Stunden fündig. Der Diamant ist tiefbraun und abgerundet wie eine Murmel. Er hat etwa die Grösse eines Bonbons. Geschätzter Wert: circa 28'000 US-Dollar, 24'000 Franken. «Ich war sprachlos», so Navas.
Navas taufte seinen Diamanten «Carine Diamond» nach seiner Verlobten und plant, den Stein in zwei Diamanten teilen zu lassen – einen für seine zukünftige Braut und einen für seine Tochter.
Der Carine Diamond ist der achtgrösste Diamant, der seit der Eröffnung des Crater of Diamonds als Staatspark im Jahr 1972 gefunden wurde. Durchschnittlich finden Parkbesucher dort täglich ein bis zwei Diamanten. Diese entstanden vor Hunderten von Millionen Jahren tief unter der Erde. Laut Geologen kam es vor etwa 100 Millionen Jahren zu einem Vulkanausbruch, der die Diamanten an die Oberfläche beförderte.
Für Navas ist der Park ein «magischer Ort, wo Träume wahr werden können». Weiter sagt er: «Es war ein wirklich grossartiges Abenteuer.» (jmh)