Der französische Musikproduzent Henri Belolo ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Der Sohn des Miterfinders der Kultband Village People habe dessen Tod bestätigt, teilte die französische Musikrechte-Gesellschaft Sacem der Nachrichtenagentur AFP mit.
Im Kurzbotschaftendienst Twitter bekundete die Organisation ihre Trauer über den Tod des in Marokko geborenen Komponisten.
Belolo war einer der Pioniere der Disko-Bewegung der späten 70er Jahre. Zusammen mit seinem französischen Kollegen Jacques Morali stellte er nach dem Umzug der beiden nach New York die sechsköpfige Band Village People zusammen, die mit Hits wie «YMCA», «In the Navy» und «Macho Man» Riesenhits feierte.
Die Band mit den Figuren muskelbepackter Bauarbeiter, Biker, Cowboys und Soldaten wurde schnell zu einer Ikone der Popkultur, «YMCA» wurde zur Hymne der LGBT-Bewegung (Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender).
Belolo und Morali waren bereits in Frankreich mit ihrem Label Carabine erfolgreich, bevor sie 1973 in die USA auswanderten. Dort gründeten sie das Disco-Trio The Ritchie Family, das mit «The Best Disco in Town» 1976 einen Welthit landete.
Anfang der 80er Jahre halfen die beiden Franzosen mit der Band Break Machine, die Hip-Hop-Kultur in Europa populär zu machen. Ihr Musiklabel Scorpio spielte zudem beim Siegeszug der House-Musik in Frankreich ein Jahrzehnt später eine wichtige Rolle.
Morali, der auch Lieder für Popdiva Cher schrieb, starb bereits 1991 an Aids. (SDA)