Huthi-Rebellen vertrieben
Jemens Exilregierung meldet Rückeroberung der Provinz Aden

Aden/Riad – Jemens Exilregierung hat die vollständige Rückeroberung der südlichen Provinz Aden aus den Händen der schiitischen Huthi-Miliz verkündet. Die jemenitische Provinz Aden sei «befreit».
Publiziert: 17.07.2015 um 14:48 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:28 Uhr

Dies erklärte Vize-Präsident und Exil-Regierungschef Chaled Bahah am Freitag auf seiner Facebook-Seite. Es werde nun alles dafür getan, «das Leben in Aden und allen anderen befreiten Städten» wiederherzustellen. Das gelte vor allem für die Wasser- und Stromversorgung, teilte Bahah weiter mit.

Er verkünde die Botschaft «am ersten Tag des Eid al-Fitr», des Festes zum Ende des Fastenmonats Ramadan. Auch in einer weiteren Erklärung der Regierung war von der «Befreiung der Provinz Aden» die Rede.

Die schiitischen Huthi-Rebellen waren Ende März in Aden eingedrungen. Es folgten vier Monate erbitterte Kämpfe. Am Dienstag starteten die regierungstreuen Kämpfer des Volkswiderstands die Gegenoffensive «Goldener Pfeil». Unterstützt wurden sie von in Saudi-Arabien ausgebildeten und bewaffneten jemenitischen Einheiten.

Die regierungstreuen Truppen eroberten zunächst mit Unterstützung der arabischen Militärkoalition den Flughafen der Hafenstadt sowie anschliessend mehrere Viertel von Aden.

Der offiziellen Nachrichtenagentur der Exilregierung zufolge gelang es am Donnerstag, den zuvor noch unter der Kontrolle der Rebellen stehenden Bezirk Mualla vollständig einzunehmen.

Augenzeugen sagten aber, dass die Rebellen noch immer den Adener Stadtteil Tawahi kontrollierten. Am Rande des Nachbarbezirks Mualla gebe es weiterhin Kämpfe. Regierungstreue Kämpfer versuchten, «nach Tawahi vorzudringen, aber sie treffen auf Widerstand», sagte ein Bewohner.

Auch in Dar Saad im Norden sowie am nördlichen und südlichen Stadtrand hielten die Huthis weiterhin die Stellung. Nach Angaben von Ärzten wurden in den Bezirken Mualla und Crater fünf Zivilisten und sieben regierungstreue Kämpfer getötet.

Im Jemen kämpfen die Huthi und mit ihnen verbündeten Truppen von Ex-Präsident Ali Abdullah Saleh seit Monaten gegen regierungstreue Truppen. Eine Militärkoalition unter Führung Saudi-Arabiens unterstützt die Regierungstruppen mit Luftangriffen.

Seit Beginn der Luftangriffe vor mehr als drei Monaten wurden mindestens 3500 Menschen getötet, 21 Millionen der 25 Millionen Einwohner Jemens sind nach UNO-Angaben auf humanitäre Hilfe angewiesen. Mehrere Versuche der UNO, eine humanitäre Feuerpause durchzusetzen, scheiterten.

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