Hurrikan erreicht das US-Festland
«Harvey» trifft Texas

Hurrikan «Harvey» hat in der Nacht zum Samstag mit heftigen Winden und peitschenden Regenfällen die Küste des US-Staats Texas erreicht. Das Auge des Sturms sei auf das Festland getroffen, teilte das Nationale Hurrikanzentrum mit.
Publiziert: 25.08.2017 um 21:39 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:41 Uhr
«Harvey» bedroht Texas
1:06
Hurrikan ist auf das US-Festland getroffen:«Harvey» bedroht Texas
Nicole Bruhin

Hurrikan «Harvey» gewinnt auf seinem Weg Richtung US-Staat Texas immer mehr an Kraft. Das Nationale Hurrikanzentrum stufte den Sturm am Freitag (Ortszeit) eigenen Angaben zufolge auf die vierte und damit zweithöchste Kategorie der Hurrikan-Skala hoch. 

«Wir können offensichtlich schon in diesem Stadium sagen, dass es eine sehr grosse Katastrophe sein wird», sagte Abbott über den Hurrikan. Nach seinen Worten entwickelte sich «Harvey» zu einem «sehr komplexen und gefährlichen Hurrikan». Es könnte der schwerste Sturm in den USA seit dem Hurrikan «Katrina» werden, bei dem im Jahr 2005 mehr als 1800 Menschen ums Leben gekommen waren.

US-Präsident Donald Trump hat nun wegen «Harvey» für Texas den Katastrophenzustand ausgerufen. Er habe auf Wunsch des Gouverneurs des Bundesstaates, Greg Abbott, gehandelt, twitterte Trump am Freitag. Somit könnten jegliche Staatshilfen in Anspruch genommen werden.

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Ankunft am Freitag morgen

Zuvor hatte das NHC vor «lebensbedrohlichen und zerstörerischen» Überschwemmungen in Texas und Louisiana gewarnt. Am Freitag traf der Hurrikan zwischen den Städten Port Aransas und Port O'Connor auf Land – mit Sturmböen und  Starkregen. Gemäss CNN fiel vielerorts der Strom aus, Bäume wurden ausgerissen, Strassen überflutet.

In Texas liefen die ersten Evakuierungen an. Mehrere Ölplattformen im Golf von Mexiko wurden geräumt. Mehrere Gemeinden des Bundesstaates riefen die Anwohner auf, ihre Häuser zu verlassen. «An alle, die sich noch nicht in Sicherheit gebracht haben: Tut dies rasch», hiess es auf der Website der texanischen Stadt Portland.

Gouverneur Abbott erklärte 30 Landkreise zum möglichen Katastrophengebiet. In Houston, der grössten Stadt auf der voraussichtlichen Route des Wirbelsturms, wurden die Schulen bis einschliesslich Montag vorsorglich geschlossen.

Mit der Ausrufung des Notstands durch die Regierung in Washington könnten Bundesmittel zur Behebung der zu erwartenden Sturmschäden freigegeben werden. Trumps Berater für Innere Sicherheit, Tom Bossert, erklärte, der Präsident werde Abbotts Anliegen prüfen. Trumps Sprecherin Sarah Huckabee Sanders kündigte zudem in Washington an, der Präsident werde Anfang kommender Woche nach Texas reisen.

Der ist Freitagnachmittag (Ortszeit) auf Camp David angekommen, sei aber in Gedanken bei den Menschen in Texas: 

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Später meldete er Trump wieder zu Wort um der Bevölkerung mitzuteilen, dass es noch Schlimmer als erwartet kommt.

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Bevölkerung soll Gefahrenzone verlassen

Örtliche Fernsehsender zeigten vor Ankunft des Monster-Sturms Menschen bei Hamsterkäufen in Supermärkten, Stop-and-go-Verkehr auf Autobahnen und lange Schlangen an Tankstellen. Der beste Rat, den er geben könne, laute: «Raus hier – und zwar jetzt!», sagte der Bürgermeister von Rockport, Patrick Rios.

Von den 9500 Einwohnern von Rockport hatten schätzungsweise 60 Prozent den Ort verlassen. Die Verbliebenen forderte der Bürgermeister schroff auf, sich ihre Sozialversicherungsnummer auf den Arm zu schreiben, damit sie als Tote identifiziert werden könnten.

Frühgeborene aus Spital evakuiert

In Corpus Christi, einer weiteren texanischen Küstenstadt, wurde der Flughafen evakuiert. Einem Bericht des Fernsehsenders CNN zufolge wurden zehn Neugeborene aus Furcht vor längeren Stromausfällen im Krankenhaus in eine Einrichtung weiter landwärts gebracht.

Viele Einwohner der Stadt stapelten Sandsäcke aufeinander, um gegen «Harvey» gewappnet zu sein. Das NHC warnte vor der «vollständigen Zerstörung mobiler Häuser» und kündigte an, dass einige Gebiete «für Wochen oder Monate unbewohnbar» sein könnten.


Für das benachbarte Louisiana wird ebenfalls heftiger Regen durch «Harvey» erwartet. Sorgen gibt es vor allem in New Orleans, dem Zentrum der «Katrina»-Katastrophe vor zwölf Jahren. Der Bürgermeister der Grossstadt, Mitch Landrieu, erklärte, Rettungsfahrzeuge und Boote stünden bereit. Evakuierungen waren in New Orleans zunächst nicht vorgesehen. (SDA)

Die schlimmsten Hurrikane in den USA

Die USA werden oft von mehr oder minder gefährlichen Hurrikanen heimgesucht. Beispiele für besonders verheerende Stürme:

«Katrina» gilt als einer der schwersten Hurrikane der US-Geschichte. Der Sturm wütete im August 2005 entlang der Golfküste. Mehr als 1800 Menschen kamen ums Leben. Besonders betroffen war New Orleans. Weite Teile von Louisianas grösster Stadt wurden zerstört. Der Sturm soll einen Schaden von mehr als 100 Milliarden Dollar verursacht haben und die teuerste Naturkatastrophe in den USA gewesen sein.

«Sandy» wirbelte im Oktober 2012 die Ostküste entlang. Der Sturm, der zunächst die Karibik heimsuchte und dort etwa 70 Menschen das Leben kostete, hinterliess ein Bild der Verwüstung. Vor allem die Bundesstaaten New York und New Jersey traf er schwer. Tausende Häuser sowie Strassen und Stromleitungen wurden zerstört. In New York City wurden ganze Stadtteile überschwemmt. In den USA starben mindestens 110 Menschen. «Sandy» rangiert mit einer Schadenshöhe von weit mehr als 50 Milliarden Dollar auf Platz zwei der teuersten Naturkatastrophen in den USA.

Der bisher tödlichste Hurrikan in der US-Geschichte wütete im Jahr 1900 im texanischen Galveston. Bis zu 12'000 Menschen sollen ihm zum Opfer gefallen sein.

Bis zu 3000 Menschen starben 1928, als ein Hurrikan über Florida zog. Er beschädigte zunächst Häuser in Palm Beach und löste später eine Sturmflut am Lake Okeechobee im Landesinneren aus.

In Florida richtete zuletzt Hurrikan «Andrew» 1992 verheerende Schäden an und kostete Dutzende Menschen das Leben.

Die USA werden oft von mehr oder minder gefährlichen Hurrikanen heimgesucht. Beispiele für besonders verheerende Stürme:

«Katrina» gilt als einer der schwersten Hurrikane der US-Geschichte. Der Sturm wütete im August 2005 entlang der Golfküste. Mehr als 1800 Menschen kamen ums Leben. Besonders betroffen war New Orleans. Weite Teile von Louisianas grösster Stadt wurden zerstört. Der Sturm soll einen Schaden von mehr als 100 Milliarden Dollar verursacht haben und die teuerste Naturkatastrophe in den USA gewesen sein.

«Sandy» wirbelte im Oktober 2012 die Ostküste entlang. Der Sturm, der zunächst die Karibik heimsuchte und dort etwa 70 Menschen das Leben kostete, hinterliess ein Bild der Verwüstung. Vor allem die Bundesstaaten New York und New Jersey traf er schwer. Tausende Häuser sowie Strassen und Stromleitungen wurden zerstört. In New York City wurden ganze Stadtteile überschwemmt. In den USA starben mindestens 110 Menschen. «Sandy» rangiert mit einer Schadenshöhe von weit mehr als 50 Milliarden Dollar auf Platz zwei der teuersten Naturkatastrophen in den USA.

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Bis zu 3000 Menschen starben 1928, als ein Hurrikan über Florida zog. Er beschädigte zunächst Häuser in Palm Beach und löste später eine Sturmflut am Lake Okeechobee im Landesinneren aus.

In Florida richtete zuletzt Hurrikan «Andrew» 1992 verheerende Schäden an und kostete Dutzende Menschen das Leben.

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