Hurrikan Lorenzo tobt momentan noch über dem Atlantik, fernab von Inseln oder Festland. Doch der Monstersturm steuert direkt auf Europa zu und wird voraussichtlich in der Nacht auf Mittwoch die Azoren treffen. Experten rechnen mit zerstörerischen Winden und Wellen von über 15 Metern Höhe – mit Windgeschwindigkeiten von rund 200 Stundenkilometern. Für die portugiesische Inselgruppe könnte der Wirbelsturm katastrophal werden.
Derzeit befinden sich einige Schweizer auf den Azoren. Sie nehmen den drohenden Sturm aber eher gelassen. Einer davon ist Andreas Merz (48). Er lebt seit April mit Frau und Grosskind auf der Azoreninsel Faial, betreibt dort eine Bananenplantage – ein «Bed and Breakfast» soll folgen. «Wir haben keine Angst, aber beunruhigend ist es schon», sagt Merz zu BLICK.
«Einheimische nehmen es gelassen – Amis schieben Panik»
Familie Merz lebt etwa 500 Meter von der Küste entfernt. «Für uns wird vor allem der Wind problematisch», sagt Merz. Alles was wegfliegen kann, wird er noch in Sicherheit bringen – und die Fensterläden schliessen. «Der Bach neben dem Haus wird durch den starken Regen vermutlich überlaufen», sagt Merz. Auch mit Stromausfällen sei sicher zu rechnen.
Laut Merz nehmen es die Einheimischen sehr gelassen. «Abwarten und Bier trinken, heisst es bei denen.» Es gebe auch keine Hamsterkäufe. Nur die vier Taschenlampen im Regal des örtlichen Supermarkts, die seien weg. Nicht einmal die Restaurants am Meer hätten bis jetzt Sandsäcke aufgestellt oder andere Massnahmen getroffen.
Merz erklärt die Gelassenheit der Einheimischen so: «Stürme sind hier nicht unüblich. Zudem sind sich die Leute an Gefahren gewohnt – hier gibt es schliesslich Vulkanausbrüche und Erdbeben.» Ganz anders würden es aber die US-Amerikaner sehen. «Einige Amis schieben Panik – weil sie selbst schon Hurrikans erlebt haben», sagt Merz.
«Haben keine Fensterläden»
Der Schweizer David (30) ist mit seinen Freunden Silvan (29) und Joel (27) zum Surfen auf die Azoren gekommen, sie sind am Samstag gelandet. Die drei Jungs aus Baden AG wohnen in einem Häuschen auf der Hauptinsel São Miguel, rund 500 Meter vom Meer entfernt. Sie befinden sich zwar in sicherer Entfernung zum Wasser, haben aber ein anderes Problem: «Wir haben keine Fensterläden», sagt David. «Wir rufen deswegen noch den Vermieter an und fragen, was wir machen sollen.»
Zudem befinde sich direkt neben dem Gebäude ein Fluss, der bei starkem Regen über die Ufer treten könnte. Angst haben die Jungs aber trotzdem nicht. «Wir sind eher ‹gwundrig›, was passiert – einen Hurrikan haben wir nämlich noch nie erlebt.»
Die Gruppe wird heute aber noch Einkaufen gehen. Auf der Liste stehen Wasser und Spiele für den Fall, dass der Strom ausfällt. «Wir werden das Beste daraus machen», sagt David. Ein vierter Freund sollte eigentlich am Mittwochabend noch zur Gruppe stossen. Dass er es noch auf die Insel schafft, bezweifelt David aber: «Ich glaube, sein Flug wird wegen des Sturms gestrichen.»
Ein Hurrikan ist ein tropischer Wirbelsturm, der immer auf offenem Meer in einem Tiefdruckgebiet entsteht. Damit sich ein Hurrikan bildet, müssen eine Reihe von Faktoren, wie zum Beispiel die richtige Wassertemperatur oder die Windrichtung, zusammen kommen. Von einem Hurrikan spricht man, wenn der Sturm eine Windgeschwindigkeit von mindestens 118 Stundenkilometer erreicht hat.
Warum haben Hurrikans menschliche Namen?
Der Name «Hurrikan» geht auf den Gott des Windes der Maya zurück. Die Bezeichnungen «Hurrikan», Taifun» und Zyklon» beschreiben alle das gleiche Wetterphänomen.
Um die Kommunikation mit der Bevölkerung zu verbessern, haben Meteorologen schon Ende des 19. Jahrhunderts angefangen, den Wirbelstürmen menschliche Namen zu geben. Die Idee wurde vielerorts übernommen. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) mit Sitz in Genf führte dies schliesslich offiziell ein.
Ein Hurrikan ist ein tropischer Wirbelsturm, der immer auf offenem Meer in einem Tiefdruckgebiet entsteht. Damit sich ein Hurrikan bildet, müssen eine Reihe von Faktoren, wie zum Beispiel die richtige Wassertemperatur oder die Windrichtung, zusammen kommen. Von einem Hurrikan spricht man, wenn der Sturm eine Windgeschwindigkeit von mindestens 118 Stundenkilometer erreicht hat.
Warum haben Hurrikans menschliche Namen?
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