Humala will politisch aktiv bleiben
Anführer von Militäraufstand in Peru nach 17 Jahren freigelassen

In Peru ist Antauro Humala, Anführer eines 2005 gescheiterten Militäraufstands, vorzeitig aus der Haft entlassen worden.
Publiziert: 21.08.2022 um 09:45 Uhr
Der ehemalige peruanische Rebellenführer Antauro Humala ist nach 17 Jahren aus der Haft entlassen worden. Seine Anhänger begrüssten ihn freudig.
Foto: Martin Mejia

Nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis Ancon II im Norden der Hauptstadt Lima sagte Humala, er sei weiter «sehr stolz darauf, was wir in Andahuaylas getan haben». Mehrere Dutzend Anhänger erwarteten ihn vor dem Gefängnis und riefen «Antauro, Präsident».

Ultranationalistische Rebellen um Antauro Humala hatten 2005 in einer Polizeiwache in Andahuaylas 17 Geiseln genommen. Sie forderten den Rücktritt des damaligen Präsidenten Alejandro Toledo, dem sie Korruption und den Ausverkauf peruanischer Interessen an das Ausland vorwarfen. Bei dem Angriff starben sechs Menschen, darunter vier Polizisten.

Humala sass mehr als 17 Jahre seiner insgesamt 19-jährigen Gefängnisstrafe ab. Die Strafvollzugsbehörde gab seine vorzeitige Haftentlassung am Freitag bekannt. Der amtierende linksgerichtete Präsident Pedro Castillo hatte während seines Wahlkampfs 2021 eine Begnadigung Humalas vorgeschlagen, öffentlich seit seinem Amtsantritt aber nicht mehr darüber gesprochen.

Humalas Anwältin Carmen Huidobro deutete eine Rückkehr ihres Mandanten in die Politik an. Er werde wahrscheinlich für ein Amt kandidieren, sagte sie.

Antauro Humala ist der Bruder des ehemaligen peruanischen Präsidenten Ollanta Humala (2011-2016). Die beiden sind langjährige politische Rivalen, führten im Jahr 2000 jedoch einen Aufstand gegen den damaligen Präsidenten Alberto Fujimori an, der eine 25-jährige Haftstrafe wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während seiner Amtszeit absitzt.

(SDA)

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